Der taiwanische Smartphone-Experte HTC hat das bereits zuvor im Internet bekannt gewordene Einsteigermodell Explorer nun auch offiziell vorgestellt. Das mit 102,7 x 58,5 x 12,8 Millimetern sehr zierliche Android-Smartphone wird wie erwartet sogar noch unterhalb des HTC Wildfire S rangieren und vor allem über seinen niedrigen Preis punkten. So soll das Gerät bereits ab Oktober 2011 in den Farben Active Black und Metallic Blue für nur 199 Euro ohne Vertragsbindung erhältlich sein.
Dafür muss der geneigte Käufer aber auch mit einer stark reduzierten Ausstattung leben können. Denn wie erwartet leistet der ins Gerät integrierte AMRv6-Chipsatz Qualcomm MSM7227 nur magere 600 MHz Taktrate. In einer Zeit, in der nahezu alle großen Hersteller ihren Einsteigermodellen durchweg 800-MHz-Prozessoren spendieren, wirkt das ein wenig geizig. Doch damit käme man dank des guten Speichermanagements von Android noch gut zurecht, wären da nicht auch noch der kleine Arbeitsspeicher und der ebenso minimale interne ROM-Speicher.
Als RAM wurden nur 384 Megabyte an DDR1 verbaut, was bei mehreren parallel verwendeten Apps zu Leistungsproblemen führen dürfte. Beim ROM wiederum können Medienberichten zufolge vom Telefon nur 90 Megabyte genutzt werden, was absolut nicht mehr zeitgemäß ist. Speicherprobleme sind da im Grunde schon vorprogrammiert. Einzig die native Unterstützung des Multimedia-Standards Flash mag man dem hier verwendeten Chipsatz positiv anrechnen.
Auch sonst muss sich der Käufer in Bescheidenheit üben. Das HTC Explorer unterstützt zwar HSDPA und WLAN nach 802.11 b/g/n und besitzt einen A-GPS-Empfänger, doch eine 3-Megapixel-Kamera (nicht 5 Megapixel, wie bislang berichtet) ohne Blitzlicht, ein Standard-Media-Player oder ein nur 3,2 Zoll kleines Display mit HVGA-Auflösung (480 x 320 Pixel) reißen heute niemanden mehr vom Hocker – auch nicht im Einsteigersegment. Angesichts des wirklich niedrigen Preises wäre das natürlich trotzdem völlig in Ordnung, doch der lahme Prozessor und die miese Speicherausstattung könnten den Spaß schnell vermiesen.
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- Erschienen: 04.05.2012 | Ausgabe: 6/2012
- Details zum Test
„gut“ (380 von 500 Punkten)
„Plus: einfache Bedienung; ordentliche Ausstattung mit HSPA; günstiger Preis.
Minus: kleines Display; einfaches Gehäuse; etwas tristes Aussehen; schwache 3,1-MP-Kamera.“