Das norwegische Unternehmen Hamax führt einige Lenkschlitten für Kinder im Sortiment, deren Hauptvorzüge im Erwerb von Koordination zwischen Lenken und Bremsen liegen sollen. Das Modell Sno Lizzard lässt sich offenbar nicht auf diese Einsatzanforderungen beschränken. Denn dessen Sitzbank bietet ausreichend Platz für ein Kind und einen Erwachsenen, sodass dem Schneespaß mit der ganzen Familie nichts im Wege stehen dürfte. Doch leider fällt die Bilanz zur beworbenen Stabilität des Konstrukts nicht ganz so fehlerfrei aus wie erhofft.
Lenkschlitten mit moderater Belastbarkeit
Der Sno Lizzard ist ein klassischer Lenkschlitten: Mit einem Lenkrad, das mit zwei beweglichen Kufen verbunden ist und das Gefährt wesentlich leichter durch die Kurven steuert als bei einem klassischen Schlitten, wo ausschließlich Beinarbeit die Lenkung übernimmt. Zusätzlich lässt sich eine Lenkschnur finden, die sich beim 5-Kilogramm-Leichtgewicht als Zugeinreichtung nutzen lässt. Mit seiner Beschränkung auf zwei anstelle von drei Kufen unterscheidet sich das Kunststoffmodell vom Lenkbob, der sich mit seinem Lenkski insbesondere für lockeren Schnee eignet. Die maximale Belastbarkeit liegt bei 80 Kilogramm – bei einem Erwachsenen mit Kind ist diese Marke allerdings schnell erreicht.Kältebeständiger Kunststoff
Was Fahr-, Lenk-, Brems- und Gleiteigenschaften betrifft, urteilt die Nutzerschaft überwiegend positiv. Und offenbar wirkt das Platzangebot für zwei Personen mit Erwachsenem und Kind nur auf den ersten Blick eher knapp. Denn die zwar schmale, doch langgezogene Polster-Sitzbank soll zumindest auf kurzen Abfahrten auch für zwei ausreichend Platz und Bequemlichkeit bieten und das gemeinsame Erleben des Winterabenteuers unterstützen. Verbaut ist kältebeständiges HDPE-Material mit seiner dynamischen Festigkeit auch bei Minustemperaturen, es sollte also auch unter Belastung noch flexibel reagieren und nicht mit „Knackpunkten“ überraschen.Kritik an der Stabilität
An einer Stelle jedoch ist Kritik zu vernehmen. Lenkung und Kufen sollen zum Teil unter spontaner Materialermüdung leiden. Daher könne es vorkommen, dass eine Kufe unter Belastung abbreche und das Konstrukt im Ganzen irreparabel beschädige. Auch fehle der Zugschnur ein Aufrollmechanismus, wodurch er Schwächen auch in der Handhabung offenbare. Ob man am Ende die geringe Haltbarkeit der Aufkleber auf dem limettengrünen Korpus als echten Kritikpunkt bezeichnet, mag dahinstehen. Das Gesamtpaket aus Eltern-Kind-Konzept, Fahrgefühl allein und zu zweit sowie knackiger Bremsung fällt aus Nutzersicht noch immer gelungen aus. Kostenpunkt: Knapp 100 Euro (Amazon).