Mit dem Güde Füllfraht-Schweißgerät SG 120 A sollen einfache Schweißarbeiten dank stufenlos regelbarem Drahtvorschub leicht von der Hand gehen - und das für wenig Geld. Allerdings zeigt ein Blick in Nutzerwertungen und Kennzahlen, dass Heimwerker bei diesem Produkt ihre Anforderungen keinesfalls zu hoch schrauben sollten.
Vorteil Drahtvorschub
Das Arbeiten mit einer Stabelektrode beim Lichtbogenschweißen kann recht mühsam sein. Es erfordert viel Fingerspitzengefühl, die Elektrode mit richtiger und konstanter Geschwindigkeit und im korrekten Winkel dem Werkstück zuzuführen. Ein elektronischer Drahtvorschub, wie er bei den Schutzgasschweißverfahren angewandt wird (mehr zu den verschiedenen Schweißarten im Ratgeber), vereinfacht die Arbeit an der Schweißnaht erheblich.
Und genau hier kann das Fülldrahtschweißgerät von Güde punkten. Statt einer Stabelektrode wird ein Fülldraht mit stufenlos regulierbarem Vorschub von einer Spule im 14 Kilogramm schweren Gehäuse durch das 2,3 Meter lange Schlauchpaket der Schweißnaht zugeführt. Zum Einsatz kommt dabei ein Fülldraht mit 0,9 Millimeter Durchmesser. Eine entsprechende Fülldrahtspule ist im Lieferumfang nicht enthalten und muss zusätzlich erworben werden.
Magere Leistung, passable Einschaltdauer
Der geringe Durchmesser des Fülldrahtes und der maximale Schweißstrom von 90 Ampere geben einen Hinweis darauf, dass von dem SG120A keine Schweißwunder erwartet werden dürfen (Ratgeber: Wichtige Parameter von Schweißgeräten). Der Hersteller gibt die maximal schweißbare Materialstärke mit 5 Millimeter an. Nutzerkommentaren ist zu entnehmen, dass gute Schweißnähte allerdings eher bei noch geringeren Materialstärken erzielt werden.Die Einschaltdauer bestimmt, wie lange ununterbrochen geschweißt werden kann. Sie liegt bei diesem Gerät im unteren Mittelfeld. So benötigt das GÜDE bei einem Schweißstrom von 45 Ampere nach sechs Minuten und bei 90 Ampere nach einer Minute eine Pause. Wird das Gerät zu heiß, schaltet es sich mittels Zwangskühlung selbständig ab. Die Leerlaufspannung von 31 Volt könnte vermuten lassen, dass die Zündung des Lichtbogens beschwerlich ist. Hinweise von Nutzern in den überwiegend positiven Kritiken des Gerätes finden sich dafür allerdings nicht. Mit dem Stromnetz verbunden wird das SG120A über einen gewöhnlichen 230-Volt-Anschluss.
Zum Lieferumfang gehören neben dem Gerät und einem Schlauchpaket mit Direktanschluss und Massekabel ein einfaches Schweißschild und eine Schlackebürste.