Für wen eignet sich das Produkt?
Am Herstellernamen haftet bereits etwas Nostalgisches. Man assoziiert damit Klänge, die zwischen 1950 und 1970 besonders populär waren. Die Liste der Gretsch-Gitarristen scheint endlos lang, die prädestinierte Stilistik läge irgendwo zwischen Rockabilly, Rock’ n’ Roll, Country, Jazz und Rock. Die Streamliner Reihe richtet sich an Gretsch-Einsteiger, die auf klanglicher und optischer Ebene eine Retro-Halbakustik Gitarre suchen.
Stärken und SchwächenGretsch bringt mit seiner Streamliner Reihe 3 Produkte auf den Markt. In Anbetracht der Korpusgröße und der Klangcharakteristik wirkt die vorliegende G2622 wie ein Sandwich-Kind zwischen ihren beiden Kameraden (G2420T, G2655). Optisch ist die Gretsch sehr ansprechend gestaltet: Der Korpus aus laminiertem Ahorn ist in Walnut Stain getränkt, mit den klassischen F-Löchern und einer 50er Kopfplatte versehen, mit 2 BroadTron Humbuckern bestückt und einem V-Stop-Tail geschmackvoll abgerundet. Die Sattelbreite von 42,9 mm dürfte Gitarristen mit durchschnittlich großen Händen entgegenkommen. Der Klang ist für eine Semi-Akustik in der Klasse sehr ordentlich, einer Gretsch aus dem 4-stelligen Bereich kann sie natürlich nicht das Wasser reichen. Die Stärke der G2622 liegt gefühlt im cleanen, crunchigen-leicht angezerrten Bereich. Ob Blues, Funk, Jazz, Country oder Rockabilly - hier machen die Humbucker eine sehr gute Figur. Bei starker Verzerrung klingt es leider schnell zu matschig: Es mangelt an Klarheit, Ausgeglichenheit und Druck.
Preis-Leistungs-VerhältnisFür 455 Euro bei Thomann erhält man eine sehr überzeugende Semi-Akustik, welche den Einstieg in die Gretsch-Welt eröffnet. Die Hollowbody-Szene kann aber auch gute Alternativen mit Gibson, Epiphone und Ibanez liefern. Sollte man sich aber doch beim vorliegenden Hersteller heimisch fühlen und upgraden wollen, wären die nächsten Stationen preislich weitaus höher gestaffelt.