Wie ein Blog-Eintrag des Produktmanagers von Google Maps, Dave Barth, verrät, ist Google Maps nunmehr in der Lage, Staus mit Hilfe von Handy-Daten zu melden. Die Anwendung soll Google-Maps-Nutzer in Echtzeit vor stockendem Verkehr auch auf kleineren Straßen warnen und damit Google Maps einen Schritt näher an „echte“ Navigationsprogramme heranbringen. Die Datenbasis liefern nach Vorstellung von Google die Nutzer selbst: Sie sollen ihre Handys mit GPS-Modul als Staumelder einsetzen.
Google Maps liest entsprechend die Nutzerdaten der Handys mit eingeschalteter GPS-Funktion aus und übermittelt die Ergebnisse an Google-Server. Die Bewegungsgeschwindigkeit der Handys und damit der Fahrzeuge dient dann als Grundlage für ein stets aktuelles Abbild der Verkehrssituation. Um Datenschutzbeschwerden zuvor zu kommen, kann diese Funktionalität des Programms allerdings auch ausgeschaltet werden. Die Daten derer wiederum, die der Übermittlung zustimmen, sollen vollkommen anonym behandelt werden; Start- und Zielpunkt einer Route werden automatisch gelöscht.
Das Feature hat abgesehen von eventuellen Datenschutzbedenken allerdings zwei wesentliche Haken: Zum einen dürfte das beständige Anschalten von GPS sehr schnell den Akku erschöpfen, weshalb wohl nur die wenigen Personen die Funktion aktivieren werden, die selbst gerade aktiv navigieren wollen. Darüber hinaus ist nicht ganz ersichtlich, wie Google die Bewegungen von Fußgängern von Autofahrer-Bewegungen unterscheiden möchte. Oder zeigt das System dann in jeder Innenstadt künftig endlose Staus an? Die Tests in den USA werden es vielleicht zeigen – wann der Service auch in Europa startet, ist unbekannt.
27.08.2009