Allein der Anblick der neuen 680er Phantom ist sehr beeindruckend und man muss nicht nachmessen um festzustellen, das es sich hier um eine 3-Slot-Karte handelt. So viel Kühlsystem lässt vermuten, dass die Effizienz gerade unter Last besonders gut ist – leider enttäuscht die Phantom gerade in diesem Bereich. Im Leerlauf hingegen kann die Grafikkarte mit 31 dB(A) flüsterleise überzeugen, da sie nur mit 25 Prozent Lüfterdrehzahl läuft.
Rund 620,- muss man bei amazon für das schwarze Monster ausgeben und bekommt dafür eine ab Werk übertaktete Grafikkarte der Superlative. Aber wenn die Kühlung nicht die erwartete Leistung unter voller Last bringt, ist es bei so viel Geld doch irgendwie enttäuschend. Messungen bei Tom's Hardware ergaben im Stresstest eine Temperatur von 80 Grad Celsius, was noch im gesunden Rahmen liegt, jedoch eine Geräuschkulisse von 38,5 dB(A) mit sich bringt. Vergleichskarten sind zwar gleichermaßen laut, jedoch liegt die Temperatur dann gut 10 Graf niedriger. Um die gleiche Temperatur bei der Gainward zu erreichen muss man manuell nachregeln und 44 dB(A) ertragen. Als die Tester der leicht übertakteten Phantom die Sporen mit 1,25 GHz gaben, kletterte die Temperatur auf ungesunde 90 Grad Celsius und der Geräuschpegel lag bei 42,8 dB(A) – irgendwie hat man das Gefühl, dass die Kühlung einer GTX 580 Phantom wesentlich effizienter arbeitet. Und damit die Geräuschkulisse nicht zu monoton wird, kommt es gelegentlich zu Spulenfiepen.
Die mit 2.048 MByte bestückte GDDR5-Karte ist ab Werk auf 1.084 MHz übertaktet und positioniert sich bei den Spielebenchmarks sehr dicht neben der Radeon HD 6990 mit 4 GByte und der neuen Radeon HD 7970 mit 3 GByte. Die Unterschiede sind jedenfalls so gering, dass sie nicht der Rede wert sind. Im nachträglich übertakteten Zustand und 1,25 GHz GPU-Takt konnte zwar die Phantom unter 3DMark11 deutlich mehr Punkte einheimsen als die gleich stark übertaktete Radeon 7970,fiel aber dann im Praxistest unter Crysis 2 und DrectX11 deutlich zurück – die GTX680@1,25 war gut zehn Prozent langsamer.
Ob man so viel Geld für eine Grafikkarte hinblättern möchte, die zwar imposant aussieht, aber leicht bei der Performance enttäuscht, muss jeder selbst entscheiden. Das Gehäuse sollte in jedem Fall sehr gut belüftet sein und die Nutzung als SLI kommt durch 3-Slot-Benutzung eher nicht in frage.
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- Erschienen: 04.07.2012 | Ausgabe: 8/2012
- Details zum Test
Note:1,71
Preis/Leistung: „mangelhaft“
Ausstattung (20%): 2,83;
Eigenschaften (20%): 1,89;
Leistung im PCGH-Index (60%): 1,28.