Eigentlich ist die Idee ja durchaus bestechend: Man nehme ein schweres Schweißgerät und packe es zur Erhöhung der Mobilität auf einen Karren oder montiere Räder daran. Eigentlich müsste das Einhell RT-EW 230 damit zum absoluten Verkaufsschlager seines Segmentes avancieren. Zumal der Griff zum Schieben dank einer Teleskoplösung optimal an die Körpergröße angepasst werden kann und im zusammengeschobenen Zustand kaum noch beim Arbeiten stört. Trotzdem äußern sich die Nutzer enttäuscht.
Denn scheinbar hat in diesem Fall zwar die Forschungsabteilung einen Geistesblitz gehabt, dafür aber das Ingenieursbüro versagt. So berichten selbst ansonsten recht zufriedene Besitzer des Schweißgerätes, dass die anmontierten Räder keinesfalls das hohe Gewicht des Gerätes halten könnten und schon nach wenigen Nutzungen den Geist aufgäben. Einige berichten gar von nur wenigen Metern zurückgelegter Wegstrecke, bevor die Räder einfach zerbrochen seien. Der Werbetext über „möglichst große Räder“ erscheint in diesem Zusammenhang schon fast sarkastisch.
Auch der Schiebebügel scheint nicht wirklich vorab einem Produkttest unterzogen worden zu sein. Denn das Plastikgestell soll sich nur schwer am Schweißgerät anbringen lassen, die Löcher zum Anbringen sogar teils schlicht falsch gebohrt sein. Man brauche schon eine Menge Einfallsreichtum, um hier zum Ziel zu gelangen. Zudem störe auch hier die schlechte Verarbeitung. Das ist besonders deshalb schade, weil das RT-EW 230 ansonsten offenbar sehr ordentliche Leistungen vorweisen kann.
So berichten Nutzer, dass selbst dickeres Material mit bis zu einem Zentimeter Materialstärke entsprechend mit 3,25-Millimeter-Elektroden verschweißt werden könne. Das ist ungewöhnlich in dieser Preisklasse (159 Euro, Amazon), wo ansonsten viele Geräte maximal 2,5 Millimeter dicke Elektroden erlauben und im Grunde nur für den Bastelbereich mit dünnen Blechen geeignet sind. Hier muss wohl jeder selbst in sich gehen und entscheiden, ob er das Gerät kauft und dann vielleicht einfach gleich Schiebevorrichtung und Räder weglässt...
07.07.2011