Das Unternehmen Easypix hat mit dem EasyPad Junior ein weiteres Android-Tablet auf den heiß umkämpften Markt geworfen. Um sich von der harten Konkurrenz insbesondere im Einsteigersegment abzugrenzen wird das Gerät als „das erste Pad“ beworben, welches sich „an die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen“ richte. Schließlich sei es heutzutage enorm wichtig, schon frühzeitig den Umgang mit einem Computer zu erlernen. Mit dem EasyPad Junior erlernten die Kleinen spielerisch, wie man im Internet recherchiere, E-Mails verschicke und den Alltag organisiere. Es sei das perfekte Tablet, um den Überblick im Schulalltag zu behalten und seine Noten zu verbessern.
Das klingt erst einmal viel versprechend. Natürlich gibt es sehr wohl bereits Tablets, die gezielt auf die Kleinen ausgerichtet sind, gleichwohl waren bislang alles nur Pleiten. Entweder waren die Geräte nicht wirklich für Kinder optimiert worden oder zeigten sich aufgrund dieser Ausrichtung wiederum viel zu beschränkt. Ob es das EasyPad Junior also besser machen kann? Das muss leider sogleich mit einem klaren „Nein“ beantwortet werden. Denn das Gerät gehört in besagte erste Kategorie, die Anpassungen des Tablets beschränken sich ganz allein auf einige wenige vorinstallierte Apps.
Ein kindgerechtes Design? Fehlanzeige. Eine neue Bedienlogik für kleine, noch unsichere Händchen? Ebenso Fehlanzeige. Das grafische Interface bietet zwar einen bunten Hintergrund, die App-Symbole bleiben aber klein und werden wie gewohnt als Desktop angezeigt. Auch sonst gibt es keinerlei Anpassungen in der Benutzeroberfläche: Einzig ein digitales Hausaufgabenheft, ein Stundenplan-Organisator, ein Terminkalender, ein Vokabeltrainer und eine Matheformelsammlung sind vorinstalliert.
Und das ist auch das Problem: Genauso gut könnte man auf jedem anderen Tablet am Markt die besagten Apps vorinstallieren – Auswahl findet sich im Android Market zu Hauf. Das EasyPad Junior bietet nichts, was den Griff ausgerechnet zu diesem Gerät lohnenswert machte. Im Gegenteil: Wie erste Tester berichten, soll die Bedienung des 7-Zoll-Displays recht ruckelig wirken, die Performance selbst für erwachsene Nutzer wenig zufriedenstellend ausfallen. Dafür dürfte insbesondere die völlig veraltete Android-Version 2.3 verantwortlich sein, denn mit 1,2 GHz Taktrate und 512 Megabyte RAM-Speicher wäre das Tablet für Einsteiger ansonsten eigentlich durchaus akzeptabel. Nur „speziell für Kinder“ ist hier sicherlich die falsche Produktwerbung.
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- Erschienen: 09.12.2011
- Details zum Test
ohne Endnote
„Wer den eigenen Nachwuchs mit dem Easypad Junior beschenkt, spart an der falschen Stelle. Das Tablet ist nicht kindgerecht eingerichtet – ja (wegen des hakeligen Displays) nicht einmal erwachsenengerecht. Dann lieber eine Megapackung Buntstifte mit einem Stapel Papier.“