Für wen eignet sich das Produkt?
Über Jahre sah man die Marke beinahe nur noch in Verbindung mit übergünstigen Grabbeltisch-Produkten. Seit einiger Zeit sollen Modelle wie der Dual DT 250 an große Traditionen anknüpfen - was in diesem Fall gelingt und versöhnlich stimmt. Ein feiner Plattenspieler mit Riemenantrieb für alle, die nicht unbedingt Vinyl-Hipster werden wollen. Jedoch ab und zu eine konventionelle Schallplatte abspielen möchten. Zwar gehört er nicht zur erlesenen Produktlinie für HiFi-Connaisseure, die tatsächlich in Deutschland gefertigt wird und deren Modellbezeichnungen stets mit „CS“ beginnen. Aber auch dieses Gerät aus asiatischer Produktion setzt mutig auf alte Tugenden. Wie dort üblich baut man die Brücke in die Gegenwart gleich mit ein: USB-Anschluss und A/D-Wandler machen es relativ simpel, analoge Schätze auf Rechner zu übertragen und in MP3-Dateien umzuwandeln, was zugleich deren Nutzung auf Tablets und Smartphones erlaubt. Dafür liegt zudem die für Neulinge manchmal etwas tückische Software Audacity bei, im Consumer-Bereich eine Art Hardware-übergreifender Standard für das Digitalisieren von Tönen.
Stärken und SchwächenFür den analogen Anschluß des Plattenspielers via Cinch/RCA-Ausgang braucht das Zielgerät keinen speziellen Phono-Eingang, auf Wunsch werden Signale bereits vorverstärkt ausgegeben. Ein Paar fähiger Aktivboxen reicht also fast schon, um Vinylplatten in einer Audioqualität zu erleben, die selbst anspruchsvollen Musikliebhabern gefallen darf. Wozu der erstaunlich transparent und ausgewogen klingende Inklusiv-Tonabnehmer von Audio Technica erheblich beiträgt. Allerdings erfordert die Bedienung gerade manueller Plattenspieler Aufmerksamkeit für deren Funktionsweise und Empfindlichkeiten. Mit dem Anti-Skating-Mechanismus sollte man sich wenigstens theoretisch beschäftigen, das Feingefühl für schonendes Aufsetzen der Nadel auf die Platte ein bisschen trainieren. Dank Pitch Control lassen sich die beiden Abspielgeschwindigkeiten von 33 1/3 und 45 rpm um bis zu 10% nach oben oder unten variieren - die 78 rpm fand man offenbar komplett überflüssig. Gibt es an der Verarbeitung was auszusetzen? Nein, die passt. Und auch an das wesentlichste Zubehör hat man gedacht. Ebenfalls schön, dass man sich beim Design nicht verzettelt hat - Nüchternheit dominiert wohltuend.
Preis-Leistungs-VerhältnisMit dem ursprünglichen Unternehmen haben die heutigen Verwender der Marke eigentlich nichts mehr zu tun, die Produkte erinnern qualitativ aber wieder an beste Zeiten. Der hier besprochene, klanglich überzeugende Plattenspieler ist bei Amazon für gerade mal 169 Euro gelistet - fantastisch. Nicht erschrecken, aber beispielsweise beim Dual CS 550 kann „Made in Germany“ mit diesem Namen sogar das circa Siebenfache kosten. Ohne Tonabnehmer.