Der US-amerikanische Computerhersteller Dell hat mit dem Venue Pro nun das erste Windows-Handy mit nach unten hin ausziehbarer QWERTZ-Tastatur auf den Markt gebracht. Das bereits im Oktober 2010 angekündigte Smartphone Venue Pro funktioniert also wie ein normaler Slider und kann daher auch einen mit 4,1 Zoll Bilddiagonale besonders großen Touchscreen vorweisen. Das Display, das durch hartes Gorilla-Spezialglas geschützt wird, löst dabei 480 x 800 Pixel auf, die Farbtiefe ist unbekannt.
Das UMTS-Smartphone wird von einem 1 GHz starken Chipsatz angetrieben und kann in allen vier GSM-Netzen verwendet werden. Es unterstützt allerdings nur GPRS, EDGE und HSDPA mit bis zu 7,2 MBit/s, hinzu kommen Bluetooth 2.1 und WLAN nach 802.11 b/g. Und hier überrascht Dell: Das erste Windows-Handy mit nach unten hin ausziehbarer Tastatur könnte ein echter Verkaufsschlager werden, doch warum wird dann auf moderne Standards verzichtet? Andere Hersteller bieten längst Smartphone mit WLAN nach 802.11n und HSDPA mit bis zu 14,4 MBit/s oder teilweise sogar mehr (HSPA+).
Die restliche Ausstattung entspricht im Wesentlichen dem aktuellen Standard dieser Geräteklasse. Dazu gehören eine 5-Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Blitzlicht, ein GPS-Empfänger mit elektrischem Kompass und ein Media Player. Der interne Speicher fällt mit 16 Gigabyte zwar recht großzügig aus, andererseits kann er auch nicht per microSD-Karte erweitert werden, wie es bei Handys ohne Windows Phone 7 üblich ist. Als Akku kommt eine Batterie mit 1.400 mAh Nennladung zum Einsatz.
Das Dell Venue Pro kostet insgesamt 590 Euro, wenn man die Mehrwertsteuer und die Versandkosten hinzuzählt, die bei Dell zwangsweise mit anfallen. Damit ist das Handy für seine Ausstattung eigentlich schlichtweg zu teuer. Hinzu kommt, dass es sich um ein massives Schwergewicht handelt: Mit 192 Gramm ist es noch schwerer als der Backstein Nokia N900, der 181 Gramm wiegt. Auch die Abmessungen von 64,4 x 121,6 x 14,9 Millimetern unterstreichen den wuchtigen Eindruck.
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- Erschienen: 16.08.2011 | Ausgabe: Smartphones-Spezial (2/2011)
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5 von 5 Punkten
„... Trotz geringer Breite fällt die Texteingabe über das Keyboard leicht. Auch der Schiebemechanismus macht einen soliden Eindruck, der durch die Displayabdeckung aus Gorilla-Glas betont wird. Wegen seiner Tastatur und des robusten Designs fällt das Gerät klobiger aus als andere Windows-Phone-Modelle. Doch das scheint verschmerzbar. Zumal es keineswegs an Luxus fehlt ...“