Für wen eignet sich das Produkt?
Ob im professionellen Aufnahmestudio oder im privaten Heimstudio: Gerade das Recording von Vocals erfordert spezielle Vorverstärker wie den DBX 286S. Das kompakte Gerät bietet einige Spielereien, die den Aufwand in der Post minimieren können. Denn neben der Preamp-Funktion ist es gleichzeitig auch Kompressor, Deesser und einiges mehr.
Stärken und SchwächenDas mausgraue Gehäuse passt dank seiner 19 Zoll perfekt ins Rack und nimmt dort eine Höheneinheit in Anspruch. Für Gesangsaufnahmen können Mikrofone über einen symmetrischen XLR-Eingang direkt an den Vorverstärker angeschlossen werden. Dank der 48-Volt-Phantomspeisung sind für ihn auch Studiomics kein Problem. Für Line-Pegel ist direkt daneben an der Rückseite ein symmetrischer Klinken-Eingang vorgesehen. Auch externe Effektgeräte können hier angeschlossen werden. Eingehende Signale werden um bis zu 60 Dezibel verstärkt, was durch vier LEDs an der Front angezeigt wird. Gerade für Stimmaufnahmen ist das absolut ausreichend. Mit an Bord hat das Modell einen De-Esser, einen Enhancer, einen Kompressor und ein Expander-Gate. Der De-Esser kommt im Bereich von 800 Hertz bis 10 Kilohertz zum Tragen und entfernt wirkungsvoll Zischlaute. Bei 80 Hertz ist ein Low-Cut-Filter eingebaut, um darunterliegende Störgeräusche wie tieffrequentes Brummen den Garaus zu machen. Anderen Störgeräuschen und Übersprechen geht Noise-Gate an den Kragen. Der Kompressor hat zwei Regler, einen für die Kompression, einen für die Dauer. Er bearbeitet das Signal dynamisch, indem er es begrenzt und verdichtet. Der Enhancer wiederum senkt den Bereich um 250 Hertz ab, hebt aber gleichzeitig den Bereich um 80 Hertz an. Das Ergebnis ist ein Sound mit vollem Bassbereich, der nicht unter matschigen Mitten leidet. Kritik äußern kann man an der Bezeichnung der einzelnen Regler, da diese nicht dem Standard-Profi-Equipment entsprechen. Auch der fehlende Ein-Aus-Schalter bringt Minuspunkte. So bleibt das Gerät immer am Strom, wodurch man sich auch mal Störer einfangen kann.
Preis-Leistungs-VerhältnisEinen Preis knapp unter 200 Euro will Amazon für den DBX 286S haben. Klar liegt man damit in der Einstiegsklasse, sodass die Zielgruppe weniger professionelle Musikstudios sein dürften. Für Musiker, die im Homerecording-Studio ihre Demos einspielen möchten, ist das Multitalent jedoch eine Überlegung wert. Insbesondere die Gimmicks wie der De-Esser ersparen spätere Arbeit. Auch für Youtuber, die Wert auf die Klangqualität legen, aber vor den doch sehr umfangreichen Audioprogrammen für die Nachbearbeitung zurückschrecken, ist das Gerät interessant.