Der Markt der Einsteiger-Tablets ist hart umkämpft. Da fällt es vielen Herstellern schwer, angesichts vergleichsweise einfach gestrickter Ausstattung noch Aufmerksamkeit zu erhaschen. Als Mittel der Wahl wird bei vielen Geräten mittlerweile auf einen starken Prozessor gesetzt. Hauptsache, da steht eine eindrucksvolle Zahl als Taktrate, dann kann die restliche Ausrüstung ruhig mager daher kommen. Doch ganz so einfach ist es nicht, der Verbraucher achtet zunehmend auf das Drumherum.
Und das meint vor allem den Arbeitsspeicher. Denn was nützt der flinkeste Prozessor, wenn das Tablet trotzdem schon bei der zweiten parallel betriebenen App oder komplexeren Multitouch-Gesten ins Ruckeln gerät? Das Unternehmen Coby hat deshalb einmal einen ganz anderen Ansatz gewählt: Anstatt mit der Prozessortechnik zu protzen, hat man die Ausstattung möglichst rund gehalten und dem Tablet satte 1 Gigabyte Arbeitsspeicher spendiert. So viel besitzen ansonsten derzeit nur Topgeräte – für ein Einsteigermodell ist das ein echtes Ausrufezeichen.
Darüber hinaus kann das Tablet sowohl Schnittstellen für Mini-HDMI als auch USB 2.0 vorweisen und läuft ab Werk mit der neuesten Android-Version 4.0 Ice Cream Sandwich. Das sind eine Menge Pluspunkte für ein Gerät, das als unverbindliche Preisempfehlung nur 199 Euro auf dem Preisschild trägt. Natürlich muss man angesichts solcher Vorzüge auch mit ein paar Abstrichen leben können. So löst das 8 Zoll messende Display nur 800 x 600 Pixel auf, eine Rückkamera und ein GPS-Empfänger fehlen. Datentransfers bleiben zudem auf WLAN nach 802.11n beschränkt.
Letzten Endes stellt sich beim Coby Kyros MID8042-4 wie so oft in dieser Preisklasse die Frage nach dem Einsatzzweck. Das Display mag nicht hoch auflösen, aber es arbeitet immerhin kapazitiv und erlaubt Multitouch. Der große Arbeitsspeicher stellt zudem eine flüssige Bedienung im Alltag sicher, auch bei mehreren Apps gleichzeitig. Für aufwendige Rechenoperationen ist das Tablet dagegen nicht gedacht, es kann aber dank 4:3-Format als hervorragender E-Book-Reader und sicherlich auch als E-Mail-Client und mobiler Webzugang dienen. Einen Versuch ist es zumindest wert.
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- Erschienen: 22.09.2012 | Ausgabe: 21/2012
- Details zum Test
„ausreichend“ (4,03)
Preis/Leistung: „noch preiswert“
Technische Ausstattung (13%): „ausreichend“ (3,59);
Bild- und Tonqualität (19%): „ausreichend“ (3,56);
Multimedia-Funktionen (11%): „gut“ (2,12);
Internet / E-Mail / Netzwerk / Datenabgleich (22%): „gut“ (2,13);
Bedienung und Ausdauer (30%): „ausreichend“ (3,50);
Service (5%): „befriedigend“ (2,80).