Das US-amerikanische Unternehmen Coby dürfte hierzulande bislang nur wenigen Tablet-Nutzern ein Begriff sein. Das soll sich aber nun ändern, weshalb Coby die IFA 2011 in Berlin zum Anlass nimmt, gleich eine komplette Modellreihe aus dem Boden zu stampfen und auf der Messe zu präsentieren. Teil dieser Baureihe ist auch das Coby Kyros MID7022, ein 7-Zoll-Gerät, das sich offensichtlich an das Einsteigersegment richtet. Entsprechend schlicht fällt denn auch die Ausstattung aus.
Herzstück des neuen Tablet-PCs ist ein Cortex-A8-Prozessor, der mit seiner Taktrate von 1 GHz immerhin stärker ist als die Prozessoren der meisten anderen bisherigen Einsteiger-Tablets. Leider setzt sich dieser gute Ersteindruck nicht unbedingt auch beim Rest der Ausstattung fort. So bietet das Display die vergleichsweise unterdurchschnittliche Auflösung von 800 x 480 Pixeln, die im Smartphone-Bereich bereits auf Bilddiagonalen von 4,0 bis 4,5 Zoll Verwendung findet, und abseits eines HDMI-Anschlusses gibt es nur wenig nennenswerte Details.
Nicht einmal Standards wie eine Kamera auf der Rückseite des Gerätes oder ein GPS-Modul zur Nutzung lokalisierter Dienste gehören zur Ausstattung. Auch Datentransfers müssen ausschließlich per WLAN erfolgen, eine Version mit UMTS-Modul gibt es nicht. Anscheinend kann nicht einmal ein UMTS-Stick verwendet werden, denn das MID7022 gehört nicht zu den Modellen, die der Hersteller in seiner Pressemitteilung als entsprechend kompatibel hervorgehoben hat.
Der größte Nachteil des Gerätes ist aber die Verwendung der Android-Version 2.3. Damit verzichtet das Tablet wie so viele Billigmodelle auf den Zugriff auf den offiziellen Android Market. Das mag für ein Einsteigergerät, das primär zum Surfen und E-Mails-Lesen verwendet wird, okay sein. Allerdings ist dafür der angekündigte Preis von 219 Euro schon wieder etwas zu hoch. Denn dann kann man auch zu einer der zahllosen Alternativen für 100 bis 150 Euro greifen. Der Prozessor ist zwar ein nettes Merkmal, ohne GPS, UMTS und Android Market aber der Nutzen doch arg eingeschränkt.
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- Erschienen: 18.04.2013 | Ausgabe: 5/2013
- Details zum Test
Note:3,9
„Das MID7022 gönnt sich nicht nur beim Wechsel zwischen Hochkant und Querformat eine Gedenksekunde, es reagiert auch sonst recht träge. Der Bildschirm wirkt blass. Sein Akku hält beim Surfen knapp sechs Stunden durch.“