Keine Frage: Der Garagenöffner Chamberlain ML500 ist ein Schäppchen. Mit einem Preis knapp über 100 Euro (Amazon) ist das System nicht einmal bei einem Drittel der Summe, die man normalerweise für ein wirklich solides Garagenöffnungssystem ausgeben muss. Gleichwohl macht sich dies auch deutlich bei der Verarbeitungsqualität bemerkbar, wenn man zahlreichen Nutzerkommentaren auf gängigen Verkaufsplattformen Glauben schenken darf. So wird zum Beispiel berichtet, dass insbesondere die Führungsschiene des Systems schwächeln soll und sich schnell verbiege. Auch Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen machten der Schiene zu schaffen, was zu einem Verkanten des Tores führen könne.
Doch auch die Leistungsstärke des Antriebs scheint nicht sonderlich groß zu sein. Der Hersteller spricht von Toren bis 60 Kilogramm Gewicht, doch viele Garagentore sind erheblich schwerer. Und selbst mit den mittelschweren Varianten soll das System seine liebe Mühe haben. Mindestens die Öffnungsgeschwindigkeit sinke dann immer weiter ab. Doch selbst im Idealzustand dauere es nicht selten 20 bis 30 Sekunden, ehe das Tor sich wackelnd und ächzend gehoben habe – von der Zeitdauer wie auch dem Geräuschniveau her für viele Nutzer eine Zumutung.
Nicht zuletzt soll auch der Stromverbrauch des Antriebs ungewöhnlich hoch sein. Wie Nutzer berichten, die den Stromverbrauch nach eigenem Angaben nachgemessen haben, soll der Motor 20 bis 25 Watt im Stand-by-Betrieb verbrauchen und damit im Jahr um die 50 Euro an Stromkosten verbrauchen. Sollte das zutreffen, würde man bereits nach vier Jahren Einsatz so viel gezahlt haben wie für ein teures Markensystem.
Angesichts solcher Nachteile verwundert es, dass es durchaus auch positive Bewertungen zum Chamberlain ML500 gibt. Die zeigen freilich nicht selten, dass auch bei jenen Nutzern die genannten Probleme auftreten. Allerdings wird von diesen angesichts der niedrigen Anschaffungskosten von einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis gesprochen. Gleichwohl ändert sich das schon bald, betrachtet man die Stromkosten...
04.07.2011