Nischenstatus haben die Qualitätswerkzeuge des spanischen Herstellers Freud in Deutschland bislang nur durch ein fehlendes Vertriebsnetz im stationären Handel. Im englischsprachigen Raum zählen sie jedoch zur Oberklasse. Auch die Oberfräse, die unter dem Markennamen Casals 2.200 Watt antritt, möchte in der Liga der Profi-Fräsen mitspielen.
Präzise Führung, viele Extras
Die Casals Oberfräse macht einen sehr robusten und wertig gebauten Eindruck. Das Gehäuse ist gut verarbeitet und ansprechend gestaltet. Auch die Führung klappt dank der gut positionierten Griffe tadellos. Alle Bedienelemente können gut erreicht werden. Trotz des stattlichen Gewichts von 5,6 Kilogramm lässt sich die Oberfräse hervorragend führen. Dazu ist außerdem ein Parallelanschlag im Lieferumfang enthalten. Pluspunkte gibt es auch für die zwei im Paket enthaltenen Spannzangen in 8 Millimeter und 12 Millimeter, mit denen ein großes Spektrum an Fräsern nutzbar wird. Zum Standardzubehör der Casals zählt auch ein Kopierring. Verzichten muss der Käufer hier jedoch auf einen Transportkoffer.Starke Leistung und flexible Einsatzmöglichkeiten
Mit dem 2.200 Watt starken Motor hat die Maschine in der Tat eine Durchzugskraft, die ihresgleichen sucht und viel Freude aufkommen lässt. Die Geschwindigkeit lässt sich zwischen 10.000 und 22.500 Umdrehungen pro Minute individuell auf das Werkstück anpassen. Mit so viel Kraft können auch härtere Holzarten präzise und genaue bearbeitet werden. Allerdings sollte man sich auch auf eine ordentliche Geräuschentwicklung einstellen und entsprechenden Ohrenschutz tragen. Die Frästiefeneinstellung bis 67 Millimeter funktioniert bei der Casals präzise und genau. Auch das Fräsergebnis kann sich sehen lassen. Zudem punktet die Oberfräse durch ihre flexiblen Einsatzmöglichkeiten. Das Werkzeug kann entweder als Handgerät genutzt oder auch als Antriebsaggregat für Frästische eingebaut werden. Nur sehr wenige Hersteller bieten diese Doppelfunktion.Umständliche und zeitintensive Handhabung
Abstriche muss man hingegen beim Handling machen. Der Werkzeugwechsel funktioniert mit Spindelarretierung, allerdings sehr hakelig und zeitaufwendig. Auch die Montage der Absaugvorrichtung frisst viel Zeit. Ist sie einmal angebracht, kann der Kopierring nicht gleichzeitig genutzt werden – eine weitere Schwachstelle des Geräts. Insgesamt ist das Handling schwieriger als bei anderen Herstellern – für Profis kein Problem. Einsteiger sollten jedoch eine Menge Zeit einrechnen, bis sie das Gerät beherrschen.