Die Canon PowerShot SX1 IS ist ein wahres Technik-Wunder
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Ich bin:
Anfänger/Einsteiger
Hallo zusammen,
auch ich bin seit dem 12.12.2008 stolzer Besitzer einer Canon PowerShot SX1 IS.
Als Besitzer einer Fujifilm FinePix F31fd wollte ich nun mal einen Schritt weiter in Richtung professionelle Fotografie gehen.
Anfangs hatte ich mir überlegt, eine digitale Spiegelreflexkamera zu kaufen, es heißt schließlich immer die seien so gut. Wenn man sich aber genauer informiert, entdeckt man auch Nachteile.
OK, zuerst mal die wichtigste Frage: Was bringt mir Spiegelreflex überhaupt? Ganz klare Antwort, man sieht genau das, was durch das Objektiv reinkommt. Hört sich zunächst mal super an, aber macht der Sensor nicht das gleiche? Genau! In der analogen Fotografie mag das noch Sinn gemacht haben, aber jetzt sieht man doch sofort, was der Sensor aufnimmt!
Damit der Sensor bei einer DSLR aufnehmen kann, muss der Spiegel wegklappen. Hier ist also unheimlich schnelle Mechanik im Spiel. Die Mechanik wiederum ist ein Verschleißteil. Damals hat man nur wenige Bilder gemacht, man musste schließlich jedes erst entwickeln, aber heute hat man doch innerhalb von Minuten hunderte an Fotos geknippst. Das schnelle Wegklappen des Spiegels führt zudem noch zu minimalen Erschütterungen.
Der einzige wirkliche Vorteil einer DSLR ist also nur noch das wechselbare Objektiv, welches nicht selten genauso teuer ist wie die Kamera selbst.
Aber nun zu meinen ersten Erfahrungen zur Canon PowerShot SX1 IS:
Pro:
- Videos in Full HD mit Stereo-Sound, die Qualität ist in der Tat erstaunlich gut
- Ausklappbares Display, super für Aufnahmen aus ungewöhnlicher Perspektive
- Display und Sucher im Breitbildformat (führt allerdings zu schwarzen Balken bei Std.-Aufnahmen)
- Live-Histogramm zur Beurteilung der Helligkeitsverteilung
- 20x Zoom, beim fliegendem Flugzeug kann man sogar den Propeller noch erkennen
- Weitwinkel-Objektiv, endlich passt alles aufs Foto
- Bildstabilisator, auch bei 20x Zoom gelingen noch scharfe Bilder aus der Hand
- Manuelle Einstellmöglichkeit von Belichtungszeit und Blende mittels Drehrad
- IR-Fernsteuerung, praktisch für Selbstportraits oder Stativ-Aufnahmen
- Automatische Belichtungsreihe für HDR Fotos
- Reihenaufnahme mit ca. 4 Bildern pro Sekunde, mit Autofokus immerhin noch ca. 1,2
- Liegt auch bei großen Händen noch gut in der Hand
- Es gibt einen Sucher, zwar nicht sehr hochauflösend, in einigen Situationen aber doch praktisch
- Blitz muss zur Aktivierung aufgeklappt werden, versehentliches Blitzen ist so ausgeschlossen
- Sound-Recorder in Stereo, z.B. zur Aufnahme von Konferenzen
- Unkompliziertes Hinzufügen von Sprachnotizen zu Fotos
- HDMI-Anschluss zur direkten Wiedergabe auf einem HD-Fernsehgerät, ältere Fernseher können per Cinch verbunden werden
- Am oberem Drehregler kann man den Modus Custom auswählen und selbst ein Programm festlegen, z.B. für Schwarz-Weiß-Bilder
Contra:
- Stromhungrig, man sollte sich leistungsfähige Akkus des Typs AA mit mind. 1700 mAh zulegen
- Batterieanzeige meldet nur „fast leer“, kurze Zeit später geht sie aus. Eine 5 Balken-Anzeige wie beim Handy gibt es nicht
- Kein Netzteil mitgeliefert (zwar nicht zwingend benötigt, wäre aber dennoch sinnvoll)
- Kein interner Speicher, SD-Karte nicht im Lieferumfang
- Keine RAW-Aufnahme (lt. diversen Foren soll die Funktion aber mit einem Firmware-Update nachgeliefert werden)
- Das Display im Sucher ist leider nicht sehr hochauflösend.
- Bis ISO 200 sind die Aufnahmen in Ordnung, ab ISO 400 wird es bereits kritisch. Wer Zuhause Sparbirnen einsetzt, sollte auf Innenaufnahmen ohne Blitz verzichten
- Als Videoformat wurde MOV gewählt, mit dem mitgelieferten Player ist das zwar kein Problem, Windows Media Player und Windows Movie Maker spielen die Videos aber nicht flüssig ab (wenn Quicktime installiert ist, ansonsten kommt gleich eine Fehlermeldung). Momentan suche ich noch nach einem funktionierenden Konverter.
Noch ein paar Tipps:
- Wenn man im Menü die AF-Funktion auf Einzelbild stellt, hält die Batterie länger, sonst ist die Kamera permanent am Fokussieren
- Der IS Modus (Bildstabilisierung) ist standardmäßig deaktiviert, man sollte ihn auf „Nur Aufnahme“ stellen
- Man kann zwar aus allen Modi die Aufnahme-Taste betätigen, Full HD Videos werden aber nur gemacht, wenn man Breitbild ausgewählt hat
- Laut Anleitung kann man auf eine 8 GB Speicherkarte 24 Min 30 Sek. in Full HD speichern, wer die Kamera als Camcorder-Ersatz nutzen will, sollte sich also eine sehr große SD-Karte der Geschwindigkeitsklasse 4 oder schneller besorgen.
- Wer sich ein Netzteil zulegt, sollte beachten, dass dieses nur für den Betrieb der Kamera genutzt werden kann, nicht zum Aufladen der Akkus.
Fazit: Die Canon PowerShot SX1 IS ist ein wahres Technik-Wunder.
Aufgrund von Größe und Laufzeit ersetzt sie zwar nicht die Kompaktkamera, sie bietet aber den optimalen Einstieg in die professionelle Fotografie.
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