Wer in die Mittelklasse des Camcorder-Bereichs einsteigen möchte und auf schnelles WLAN zur Datenübertragung verzichten kann, ist mit rund 350,- Einsatz bei der neuen Legria HF R306 gut beraten. Ein starkes Zoomobjektiv, das 51fach vergrößern kann, lässt auch weit entfernte Motive glasklar erscheinen. Damit diese Bildqualität auch bei der Vorführung noch zur Geltung kommt, werden die Videos als AVCHD/MP4-Filme im Full HD-Format abgespeichert.
Damit die Videos auch scharf aufgezeichnet werden können, arbeitet ein intelligenter optischer Bildstabilisator unauffällig im Hintergrund. Je nach Aufnahmesituation entscheidet der Bildprozessor, welche der vier verschiedenen Möglichkeiten zur Stabilisierung eingesetzt werden, um Bewegungs- und Verwacklungsunschärfen zu verhindern. So kann sich der Filmende ganz auf sein Motiv konzentrieren und saubere Freihandschwenks durchführen. Eine Programmautomatik, die sich bei Canon Story-Creator nennt, ermöglicht themenbezogene Videos nach einer Drehbuchvorlage zu kreieren und Tipps zur Aufnahme zu erhalten.
Möchte man seinem Video einen bestimmten Kinocharakter verpassen, stehen acht einstellbare Farbfilter zur Verfügung, die dem Streifen dann eine spezielle Atmosphäre geben. Am Computer eröffnen sich mit dem Touch Decoration-Programm weitere Bearbeitungsmöglichkeiten, um nachträglich Effekte einzubauen. So lassen sich auch auf dem Touchscreen mit dem eingabestift nachträglich Texte einfügen und sogar Fotos integrieren. Wie diese Bearbeitungsmöglichkeiten lässt sich die gesamte Menüstruktur mit einem Fingertipp am 3,0 Zoll großen Touchscreen aufrufen und bedienen. Jedoch nehmen die 38 unterschiedlichen Aufnahmeautomatiken dem Filmer die Arbeit komplett ab. Hinzu kommt eine Gesichtserkennung zur Optimierung der Personenaufnahmen. Wie bei allen anderen modernen Camcordern, kann man auch mit R306 Einzelfotos schießen, jedoch sollte man mit dem Zoom nicht zu weit an das Motiv heranfahren, um eine hohe Bildqualität zu erhalten. Der Aufnahmebereich des mit 1:1,8-4,5 recht lichtstarken Objektivs erstreckt sich von 38,5 bis zu 1.232 Millimetern (Kleinbildformat, bei einer Naheinstellgrenze von nur 10 Millimetern.
Die im April 2012 erscheinende neue Legria ohne WLAN wird die Palette des Herstellers um eine hochwertige Full-HD Videokamera bereichern. Ob die von Canon angepriesene Bildqualität in der Praxis gehalten werden kann, werden weitere Tests zeigen.
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- Erschienen: 17.12.2012 | Ausgabe: 1/2013
- Details zum Test
ohne Endnote
„... Bei Innenraumbeleuchtung (150 Lux) zeigten die Videos keine saubere Farbtrennung, aber ein pixeliges Rauschen und Unschärfen bei Schwenks. Im Ton wirkte die Stereoabbildung nicht sonderlich ausgeprägt. ...“