Welche besonderen Merkmale besitzt das Board?
Das Custom fällt in die sogenannte Twinish-Kategorie. Von oben betrachtet sind die Umrisse der Schaufeln völlig gleich, tatsächlich ist eine der beiden Schaufeln aber einen Tick länger und höher gezogen, wodurch das Board eine Fahrtrichtung erhält – gefahren wird es mit der höheren Schaufel voran. Außerdem steht der Fahrer ganz leicht nach hinten versetzt auf dem Board. Der Vorteil ist, dass es sich leichter in den Schwung manövrieren lässt und auf weichem Schneeuntergrund besser aufbockt. „Rückwärts“ kann es aber dennoch gefahren werden („Switch“), nur eignen sich in diesem Fall absolut symmetrische Boards mit zentraler Bindungsmontage – sogenannte „True Twins“ – besser. Der hecklastige Stand hat noch einen weiteren Vorteil: Wird zum Ollie angesetzt, entwickelt das Board aus dem Heck heraus mehr Federkraft. Ungeübte Fahrer werden sich allerdings schwer tun, überhaupt einen Hoppser hinzubekommen. Darüber hinaus ist das Custom mit einem Camber ausgerüstet: Wie bei einem Ski ist die Lauffläche einen Tick nach oben gewölbt. Das verbessert die Sprungkraft des Boards einmal mehr und sorgt dafür, dass es sich sauber durch die Kurven fahren lässt. Vom Härtegrad liegt das Custom genau im Medium-Bereich. Das ist weich genug, um auch im Pulverigen Spaß zu haben und hart genug, um auf der Piste ordentlich zu heizen.Was sagen die Tester zum Board?
Nach Meinung des Onlinemagazins The Good Ride ist es eines der vielseitigsten Boards überhaupt. Nur in der Tiefschnee-Disziplin wird es von der All-Mountain- und Freeride-Konkurrenz abgehängt. Auf weichem Terrain haben sich die eher widerspenstigen Camber-Boards weitgehend zurückgezogen. Dort dominieren heute Rocker-Boards und surfigere Mischformen, zum Beispiel die Flying V-Variante des Custom-Boards. Ebenso mäßig schlägt es sich beim Schliddern über Park-Hindernisse, zu diesem Zweck würde sich ein softeres Board wie das Process mit minimal weicherem Flex besser eignen. Weite Boxen gehen aber auch mit dem Custom völlig in Ordnung.Beste Erfahrungen hingegen machten die Profitester beim Carven auf dem Gewalzten, wobei das Custom X dem Reinform-Custom überlegen ist, da es steifer ausfällt und auf hartem, eisigem Schnee mehr Kantengriff erzeugt. Dafür meistert die Basisversion enge, mittlere und weite Schwünge gleichermaßen.