Das vor allem für seinen Notebook-Vertrieb bekannte Unternehmen Bullman hat nun ebenfalls ein erstes Android-Tablet auf den Markt gebracht. Das in der Pressemitteilung als Bullman A9M (Revolution) und auf der Website schlicht als Bullman Tab bezeichnete Geräte macht vor allem durch das vorinstallierte Android 4.0 Ice Cream Sandwich auf sich aufmerksam. Schließlich sind aktuell noch nicht allzu viele ICS-Tablets am Markt, da die Hardware-Anforderungen doch höher ausfallen.
Das Bullman Revolution versucht daher, die Balance zwischen bezahlbarer Hardware und moderner Android-4-Performance zu wahren. Damit der Geldbeutel entsprechend geschont wird, arbeitet im Inneren des Gerätes kein Quad-Core-Prozessor, ja, nicht einmal ein Dual-Core-Chipsatz. Stattdessen kommt der im Einsteigerbereich weiter verbreitete RockChip 2918 zum Einsatz, der hier auf 1,2 GHz übertaktet ist (normal sind 1 GHz). Der Werbespruch, wonach das Bullman Tab „eines der schnellsten und leistungsfähigsten Android Tablets (...) ist, die der Markt anbietet“ ist also ein wenig arg dick aufgetragen.
Dennoch könnte das Tablet den Android-4-Alltag recht gut schultern, denn zum einen gilt der RockChip 2918 als stabil und stark genug, um das Betriebssystem flüssig laufen zu lassen, zum anderen wird er von 1 Gigabyte Arbeitsspeicher unterstützt. Bedient wird das Tablet über ein 9,7 Zoll großes Multitouch-Display mit 1.024 x 768 Pixeln Auflösung, das sich damit brüsten kann, die 10-Finger-Eingabe zu ermöglichen. Einfachere Tablets erlauben oft nur bis zu fünf Fingereingaben gleichzeitig. Auch der Seitenblickwinkel fällt mit 178 Grad sehr ordentlich aus.
Das komplett aus gezogenem Flugzeug-Aluminium gefertigte Bullman A9M (Revolution) soll mit seinem 4.000 mAh Nennladung fassenden Akku bis zu 7 Stunden Video- oder 15 Stunden Musikwiedergabe erlauben. Als interner Speicher stehen 16 Gigabyte zur Verfügung, die angeblich auf 32 Gigabyte verdoppelt werden können – vermutlich per microSD-Karte. Hinzu kommen zwei Kameras auf Front und Rückseite mit jeweils 2 Megapixeln Auflösung. All das könnte das Tablet im Einsteigerbereich sicherlich glänzen lassen.
Leider hat das einen Haken: Zwar ist es eindrucksvoll, dass bei einem schlichten Single-Core-Prozessor Android 4.0 flüssig laufen soll, 349 Euro Verkaufspreis sind aber kaum noch als Einsteigersegment zu bezeichnen. Damit bewegt sich das Gerät doch schon in Sphären von Dual-Core-Tablets mit spürbar besserer Ausstattung – vom Arbeitsspeicher vielleicht mal abgesehen. Hinzu kommt, dass das Gerät mit satten 730 Gramm ausgesprochen schwer ist. Die Konkurrenz bringt eher 580 bis 630 Gramm auf die Waage. Natürlich ist das auch dem Aluminiumgehäuse geschuldet, dennoch ist ein hohes Gewicht für viele Käufer ein klarer Nachteil.
02.03.2012