Brother bietet ab sofort mit dem MFC-J615W einen Multifunktionsdrucker an, der aufgrund seiner 4-in-1-Funktionalität (also inklusive Faxmodul) sowie seiner WLAN-Schnittstelle sich kleineren und mittleren Büros anbietet. Der insgesamt gute Eindruck, den das Gerät laut Datenblatt macht, wird jedoch durch einige kleinere Schwächen getrübt, die der Drucker in ersten Tests gezeigt hat.
Ein Manko des MFC-J615W, das insbesondere im Büroeinsatz schnell lästig werden würde, ist der schmalbrüstige Papiervorrat von 100 Blatt – ein paar ausführlichere Vorlagen, und man darf sich zum Drucker zum Auffüllen bemühen. Für Fotografen wiederum ist auf den ersten Blick das zusätzliche Fach für Fotopapiere (20) interessant, doch auch in diesem Fall ist ein Gang zum Drucker unerlässlich. Das Gerät zieht nämlich nicht automatisch das richtige Papier ein, stattdessen muss manuell das Fach gewechselt werden. Ärgerlich.
Bei der Druckgeschwindigkeit wiederum hat Brother (wie fast alle Hersteller, die nicht die ISO-Werte angeben) ordentlich geschwindelt. Statt der angekündigten 30/28 Seiten pro Minute (S/W, Farbe) lieferte er in einem Test im Draft-Modus gerade einmal maximal 9,1 Seiten ab, im Normalmodus sank das Tempo auf 3,1/2,6 Seiten. Die Seitenpreise wiederum liegen bei der Verwendung von Originaltinte bei (moderaten) rund 2,8 Cent für eine S/W- und hohen 10 Cent für die Farbseite. Tipp: Für den MFC-J615W gibt es kompatible Alternativtinten, mit denen die Druckkosten halbiert werden können.
Die Einbindung des MFC-J615W über WLAN ins Netz wiederum klappt vorzüglich, und auch die Qualität der Scans/Kopien liege, so die Tests, auf Büroqualität. An der Druckqualität wiederum gab es nichts zu meckern. Fazit: Die kleinen Schwächen des MFC-J615W, der ansonsten sich als solides 4-in-1-Gerät entpuppt hat, sollten vor einem Kauf unbedingt berücksichtigt werden – zum Beispiel dann, wenn die Druckjobs häufig sehr groß ausfallen. Der Preis wiederum von 182 Euro Amazon geht angesichts der Ausstattung (ADF, großes Display, Kartenleser, PC-unabhängiger Druck, Scan-to-Email, um nur einige Punkte zu nennen) in Ordnung.
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- Erschienen: 16.02.2011 | Ausgabe: 2/2011
- Details zum Test
„befriedigend“ (3,2)
„Im Vergleich zum übrigen Testfeld ist der Brother MFCJ615W recht flach gebaut. Das Bedienfeld ist sehr aufgeräumt, das Display lässt sich nach oben klappen. Die Tinten wechselt man bei Brother übrigens nicht wie sonst üblich direkt am Druckkopf aus, indem man eine obere Klappe öffnet. Vielmehr sitzen bei ihm die Tinten hinter einer Klappe an der rechten Vorderseite des Geräts. Die Tinte wird per Schlauch dem Druckkopf zugeführt.“