Innerhalb der 2011er-Kollektion an Multifunktionsdruckern von Brother richtet sich der DCP-J525W vor allem an Kunden, die ein kompaktes, netzwerkfähiges Gerät für das Home Office suchen. Der Drucker kann nämlich nicht mit Funktionen punkten, die in einem größeren Büro unverzichtbar wären. Pluspunkte wiederum hat das Gerät in ersten Tests für sein hohes Drucktempo gesammelt, mit der Druckqualität hingegen, vor allem bei Fotos, zeigen sich die Tester eher weniger zufrieden.
Netzwerkfähigkeit gehört mittlerweile fast zum Standard eines Multifunktionsdruckers, und zwar teilweise sogar schon bis hinunter zu den Low-Budget-Modellen, wobei die kabellose Einbindung über WLAN ebenfalls keine Seltenheit mehr ist. Auch der Brother verfügt über ein WLAN-Modul, die Installation ist kinderleicht und gelingt selbst Usern ohne PC-Kenntnisse. Über Kabel wiederum kann der Drucker nicht ins Netzwerk eingebunden werden.
Für den Einsatz in einem Büro sollte ein Drucker aber auch zumindest den beidseitigen Druck (Duplex) beherrschen sowie wenn möglich eine automatische Dokumentenzufuhr für die Abarbeitung von Stapelvorlagen besitzen. Beides ist beim Brother leider Fehlanzeige, weswegen das Gerät eher für den Home-Office-Bereich sowie für Privatanwender qualifiziert ist. Diese wiederum profitieren vom hohen Arbeitsethos des Geräts. Im Draft-, also Entwurfsmodus haben Tester 20 Seiten gemessen, die der Drucker pro Minute auswirft. Für Ausdrucke mit einer höheren Druckqualität beträgt die Druckgeschwindigkeit sehr ordentliche 12 Seiten, und auch bei kompletten Farbseiten und bei Fotos präsentierte sich der Brother als recht flottes Arbeitspferd.
Doch die Qualität, so jedenfalls ist in einem Test des Internetmagazins itreviews nachzulesen, lässt leider ein bisschen zu wünschen übrig. Der Textdruck erschien den Testern im Entwurfsmodus etwas zu grobkörnig zu sein, der Geschwindigkeitsvorteil nutzt in diesem Fall dem User also reichlich wenig. Auf Fotos wiederum sowie auf Scans war ein Gelbstich zu erkennen, die Kopien waren etwas „blutleer“ – mit Ruhm scheint sich der Brother also nicht bekleckert zu haben. Weitere Punktabzüge erhielt der Drucker noch für das Fehlen eines separaten USB-Anschlusses für den PC-unabhängigen Druck sowie einer Speicherkartenschnittstelle – beides mittlerweile ebenfalls Komfortmerkmale vieler Multifunktionsdrucker.
Auf der Habenseite stehen dem eine geschlossene Papierkassette (leider immer noch nicht Standard) sowie relativ moderate Druckosten gegenüber, zumindest bei Verwendung der 600-Seiten-Patronen. Ob jedoch dies, zusammen mit der Netzwerkfähigkeit und dem hohen Drucktempo, die Schwächen auszugleichen weiß, ist nicht einfach zu beantworten. Für rund 135 Euro (Amazon) wünscht man sich entweder mehr Ausstattung oder eine hohe Druckqualität in allen Bereichen, denn ein Tintenstrahl-MuFu wird je gerade wegen seiner Qualitäten im Farbdruck gekauft. Vielleicht ist es daher sinnvoll, noch ein paar weitere Testergebnisse abzuwarten, und erst angesichts eines dann objektiveren Gesamtbildes sich für oder gegen einen Kauf zu entschließen.
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Stiftung Warentest
- Erschienen: 30.03.2012 | Ausgabe: 4/2012
- Details zum Test
„befriedigend“ (2,7)
„Druckt nur Fotos gut, Text und Farbseiten befriedigend. Scannt Text und Farbseiten sehr gut, Fotos schwach. Auch Kopien von Fotos überzeugen nicht. Netzwerkfähig per WLan, kann per Airprint von iOS-Geräten wie iPhone und iPad drucken.“