Wer keine Lust mehr auf das ständige Schleppen von Wasserkästen hat, setzt kurzerhand auf das eigene Leitungswasser. Doch wer in einer Region mit besonders hartem Wasser lebt, kann dem Geschmack des kühlen Nasses häufig wenig abgewinnen. Ein Wasserfilter wie der Brita Optimax schafft hier Abhilfe: Der integrierte Ionentauscher bindet die Ionen härtender Substanzen wie Magnesium und Calcium und tauscht diese gegen andere aus. Dies hat darüber hinaus den Vorteil, dass das Wasser anschließend problemlos in einem Wasserkocher oder einer Kaffeemaschine verwendet werden kann, ohne diese zu verkalken. Außerdem soll der Filter hausinstallationsbedingt vorkommende Schwermetalle wie Blei und Kupfer binden.
Der ebenfalls integrierte Aktivkohlefilter dagegen ist zumindest in Deutschland eine nette, aber eigentlich überflüssige Zugabe: Die Qualität deutschen Trinkwassers gilt als ausgesprochen hoch, Medikamenterückstände oder Bakterienbelastungen sind hierzulande nicht zu erwarten. Letzten Endes schadet es aber natürlich auch nicht, wenn der Filter gleich mit integriert ist, wodurch sich auch skeptischere Menschen guten Gewissens ihrem Leitungswasser anvertrauen können. Der Brita Optimax richtet sich dabei an Vieltrinker: Mit seinen 22 Zentimetern Gerätehöhe und 8,5 Litern Gesamtvolumen ersetzt er problemlos einen ganzen Wasserkasten. Und da die meisten Menschen gekühltes Wasser bevorzugen, empfiehlt Brita in seiner Werbung gleich die Nutzung im Kühlschrank.
Hier jedoch versteckt sich der Haken: Der Brita Optimax ist für die angeblich „mühelose“ Unterbringung im Kühlschrank eigentlich viel zu groß. Wer diese Unterbringungsart wählt, wird ein oder gar zwei Zwischenböden entfernen müssen – und damit einen nicht unbeträchtlichen Anteil seines Stauvolumens einbüßen. Darüber hinaus ist die Zapftechnologie ungeschickt installiert: Da es sich um einen ganz schlichten Zapfhahn handelt, ist er so tief wie möglich angebracht, damit der Eigendruck des gestauten Wassers das Ablassen ermöglicht. Unglücklicherweise muss das gefüllte und damit sehr schwere Gefäß dafür offenbar stets vor- und zurückgeschoben werden. Denn wie mehrere Nutzer kritisieren, stehe der Hahn genau soweit vor, dass sich die Tür nicht schließen lasse, wenn der Filter direkt an der Kante positioniert werde – was er aber müsse, um ein Glas unter den Hahn zu bekommen.
Darüber hinaus wird moniert, dass die Befüllung mit Wasser nur durch einen mäßig bequem zu bedienenden Schlitz im Deckel erfolge. Dadurch dauere die Befüllung unnötig lange, zudem müsse sie in Intervallen erfolgen, da der Filter das Wasser nur langsam nach unten in den Behälter sickern lasse. Das aber bedeute, dass die Kühlschranktür lange offen stehen müsse – unnötige Energieverschwendung. Der Brita Optimax mag also durchaus ein guter Wasserfilter für Vieltrinker sein und mit seinen fairen Kosten von 40 Euro (Amazon) überzeugen – aber für die Unterbringung im Kühlschrank ist er anders als die Werbung suggeriert eher weniger geeignet. Wer gerne kaltes Wasser trinkt, sollte sich nach einem kleineren Modell mit einem praktischer angebrachten Zapfhahn umsehen.
14.04.2011