Gleich auf den ersten Blick springt förmlich in die Augen, was das Besondere am neuen Standmixer aus dem Traditionshaus Braun ist. Der Mixbehälter hat nämlich einen „Knick in der Optik“, das heißt, er wird etwa zu Beginn des unteren Drittels urplötzlich deutlich schmaler. Dieser Knick hat natürlich keine ästhetische Funktion. Er soll garantieren, dass das Mixgut im Behälter besser zirkuliert und verarbeitet wird.
Nicht die Watt-Zahl ist entscheidend
In unzähligen Praxistests hat sich mittlerweile herausgestellt, dass bei einem Standmixer weniger die Watt-Zahl das entscheidende Kriterium ist, sondern die Geometrie des Behälters. Wichtig ist es hierbei, dass er nach unten immer schmaler wird. Denn nur so ist gewährleistet, dass die Zutaten im Behälter fleißig zirkulieren und in regelmäßigen Abständen dem Messerblock zugeführt werden. Dieser wiederum ist beim Braun ungewöhnlich hoch angebracht, was ebenfalls den Effekt haben soll, die Strömung im Becher in Schwung zu halten. Die originelle Konstruktion aus Behälter und Messerposition wird bei flüssigen Zutaten, etwa bei Smoothies oder Suppen, mit Sicherheit zu gleichmäßigeren Mix- und Pürierergebnissen führen. Entscheiden wird aber auch sein, ob sie bei vergleichsweise „trockenen“ Zutaten ohne Beigabe von allzu viel Flüssigkeit ebenfalls das Ergebnis verbessert.Elf Stufen oder drei Programme
Zur Wahl stehen elf Geschwindigkeitsstufen nebst Turbostufe – für einen Standmixer eine außerordentliche Flexibilität, die ein auf die Konsistenz der Lebensmittel fein abgestimmtes Mixen, Pürieren und Zerkleinern erlaubt – oder drei Programme, in denen das Gerät Geschwindigkeit, Dauer und Intervall selbst festlegt. Letztere sollen das Zerkleinern von Eiswürfeln, die Zubereitung von Suppen sowie – äußerst beliebt derzeit bei den Kunden – die Herstellung von Smoothies, also „cremigen“ Fruchtsäften, erlauben. Vermutlich wird der Braun jedoch an Grünen Smoothies eher scheitern, zumindest für den Fall, dass der Anteil an fasrigen Kräutern und Blättern sehr hoch ist. Für diese Aufgabe fehlt es ihm zwar nicht an einer Leistungsreserve – das Gerät könnte theoretisch bis zu 1.000 Watt ziehen –, sondern an Drehzahl, denn diese wird sich mit Sicherheit deutlich unter 20.000 Umdrehungen/Minute bewegen.Fazit
Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass Braun mit der besonderen Bauform des Behälters und der speziellen Position der Messer genau an der richtigen Schraube gedreht hat. Die Versuche vieler Konkurrenten, mit noch mehr Motorstärke und/oder noch mehr Messern die Mix-/Pürierergenisse zu optimieren, sind nämlich in der Regel nicht von einem durchschlagenden Erfolg gekrönt gewesen. Die ersten Testergebnisse, die diese Vermutung belegen, müssen zwar noch abgewartet werden. Die Chancen stehen aber nicht schlecht, dass der Braun die Konkurrenz zu düpieren versteht.