Für wen eignet sich das Produkt?
Mit dem P5000 lässt das Schweizer Unternehmen Boneco healthy air einen auf vollautomatischen Betrieb gerichteten Luftreiniger reinsten Wassers vom Stapel: Dessen drei optionale Filtertypen - ein Allergie-, Baby- und Smogfilter – sollen all jene beruhigen, die auf Anzeichen erhöhter Luftverschmutzung mit Panikschüben reagieren – und wenig Vertrauen in die eigene, manuelle Regelung der Lüfterstufe haben. Richtig aufgehoben sind Sie mit dem Boneco in Räumen von maximal 28 Quadratmetern Größe, die ruhig nachts zum Schlafen genutzt werden dürfen: Bei einem Geräuschpegel von 31 dB(A) – auf niedrigster Stufe - darf der Betrieb als „flüsterleise“ gelten.
Sicherlich: Angesichts der Smart-Home-Offensive von Blueair, Airmega oder Dyson nimmt sich der kleinere Produktzwilling des P4000 geradezu bodenständig aus. Vernetzung per Applikationen fürs Smartphone ist die Sache des Luftreinigers nicht, dessen Technik verhalten-bewährt statt innovativ wirkt und außerdem bewusst Abstand zu Hybridformen schafft – etwa zum H680 für die gleichzeitige Luftbefeuchtung. Das äußert sich beispielsweise im Luft-Qualitätsfeedback der alten Schule. Statt farbiger LED-Lichtsignale wie beim De Longhi AC 2300 wird die Luftqualität schlicht über weiße und rote Segmente auf dem Display visualisiert. Obwohl es den bedarfsgerechten Automatikbetrieb fokussiert, vermag das Gerät außerhalb von Voreinstellungen weder den Reinigungsprozess selbst zu starten noch dessen Durchsatzleistung zu steuern. Einen Strick wird man ihm nicht daraus drehen – im Gegenteil: der Verzicht auf Premium-Firlefanz ist eine bewusste Entscheidung zugunsten eines Produkt-Designs, das keine Luftionsiation benötigt und stattdessen auf die bewährten zwei Filtrationsstufen mit Vor- und Kombi-Hauptfilter (HEPA und Aktivkohle) setzt.
Preis-Leistungs-VerhältnisNach den Spezifikationen des Herstellers ist der P5000 ab Werk entweder mit HEPA-Filtertypen Allergy, Smog- oder Baby ausgestattet und jeweils mit den anderen Filtertypen kompatibel. Allergiker, die sich exakt mit Abscheidegraden auskennen müssen, dürfen suchen, um an Basisinformationen zu gelangen – und erfahren in den tiefen der Datenblätter, dass dem Allergy- und Smogfilter die Filterklasse E11, dem Babyfilter die Klasse E12 zugeteilt ist. Feinstaub wird nicht aufgehalten – und trotzdem verlangt Amazon nach einem tiefen Griff ins Portemonnaie (540 Euro). Die Erwartung an eine reaktionsschnelle Anpassung an veränderliche Luftverhältnisse per Fernbedienung entsteht durch die Nebelkerze beim Lieferumfang und versöhnt nur schwer mit dem Kurs. Ein Gutteil des Betrages geht sicherlich an die Optik, die Design-Feinschmecker gerecht bezahlt finden werden. Doch das schaffen andere auch. Cado beispielsweise gelingt in dieser Preisklasse ebenfalls eine Zeitsteuerung (AP-C200) und ein Schönheitspreis (AP-C110). Wer Letzteren anstrebt, könnte für das Geld auch gleich zum Designkönig Dyson greifen, der ebenfalls einen automatischen Reinigungsmodus besitzt, per Applikation bedient werden kann und im Sommer auch noch kühlt.