Feen in der Sagenwelt gehören entweder ins Lager der Guten oder der Bösen. Bei der Nudelfee genannten Nudelmaschine hingehen sind sich die Käufer nicht so recht einig darüber, in welches Lager sie den von Börner vertriebenen Küchenhelfer stecken sollen. Während sich nämlich eine Fraktion schlichtweg begeistert zeigt, verstaubt sie bei anderen eher früher als später in einer Küchenschublade.
Die kleinste Nudelmaschine der Welt soll die Fee laut Börner sein, und die einfachste obendrein. Sie funktioniert nach dem einfachen Prinzip einer, wie sie etwa für Plätzchenteig verwendet wird. In den Plastikzylinder werden die Zutaten eingefüllt, zusammengerührt und der fertige Teig danach wie mit einer überdimensionalen Spritze direkt ins heiße Wasser gedrückt. Diverse Aufsätze soll dabei die Herstellung unterschiedlichster Nudelsorten ermöglichen, angefangen von Spätzle oder Knöpfle über Bandnudeln zu Spaghettis, aber auch Gnocchi, Kroketten beziehungsweise Cevapcici sollen sich mit der – soweit jedenfalls – guten Fee produzieren lassen.
Viele Käufer sehen dies genau so und stellen der Maschine daher sehr gute Noten aus, vor allem dann, wenn die Maschine für Nudeln aus einem relativ „flüssigen“ Teig, also etwa für Spätzle, eingesetzt wird (auch wenn traditionsbewusste Schwaben in Foren darüber immer gerne die Nase rümpfen). Doch sobald Spaghettis oder sogar Bandnudeln auf dem Plan stehen, wird es schwierig, und zwar buchstäblich. Denn der dafür notwendige feste, relativ trockene Teig lasse sich, so die Kritiker der Fee, wenn überhaupt dann nur mit einem enormen Kraftaufwand durch die kleinen Düsenöffnungen drücken – in der Regel ist dies dann „Männersache“ in der Küche. Da der Zylinder ferner ziemlich dick ist, haben Personen mit kleineren Händen so ihre liebe Not mit dem Gerät – auch in diesem Fall muss öfter ein Mann her, sofern es sich jedenfalls um ein Exemplar mit große Hände handelt.
Die vom Börner beworbene Nudelvielfalt muss also mit Vorsicht genossen werden. Spaghetti/Bandnudeln, wie sie von einer Nudelmaschine mit Walzen produziert wird, stellt die Fee nur unter Schwierigkeiten her, weichere Teige hingegen lassen sich mit ihr ganz gut und unkompliziert verarbeiten. Bewährt hat sich die Fee, dem Anschein nach zumindest, als Spätzlemaschine sowie für Kroketten & Co, ob sich allein dafür allerdings die Anschaffung lohnt, ist eine berechtigte Frage – über deren Antwort angesichts der via Amazon fälligen 18 Euro nun gebrütet werden darf.
16.05.2011