Nachdem der Gehäuse-Neuling Bitfenix mit viel Aufsehen die beiden Supergehäuse Colossus undn Suvivor erfolgreich auf dem europäischen Markt platziert hatten, folgt nun ein Produkt dem anderen. Mit dem Outlaw ruft der Hersteller Erinnerungen an den alten BTX-Standard von Intel wach, als das Mainboard noch gedreht eingebaut wurde, um einen besseren Luftstrom durch das gesamte Gehäuse zu gewährleisten.
Leider ist die Wiederaufnahme des alten Prinzips der 90-Grad-Drehung im Mainboard-Bereich in puncto bessere Belüftung nicht von Erfolg gekrönt. Auch wenn heckseitig ein 120 Millimeter große Lüfter für den entsprechenden Sog im Gehäuseinneren sorgen soll, berührt die eher kärglich Luftbewegung die Zusatzkarten (Grafikkarte) so gut wie gar nicht. Der zweite Knackpunkt entsteht bei der Wahl des Prozessor-Lüfters, da die Platzverhältnisse eingeschränkt sind. Gibt man sich mit einem Standardkühler des Prozessorherstellers zufrieden, treten keine Probleme auf. Jedoch auf Boliden vom Kaliber eines Noctua NH-D14 muss man gänzlich verzichten. Insgesamt müsste Bitfenix das durchwachsene Konstruktionsprinzip noch einmal überdenken, um PC-Schrauber begeistern zu können. Der Outlaw Midi-Tower hat aber auch eine Menge Positives zu bieten. Das fängt schon beim optischen Gesamteindruck an, der für den niedrigen Preis von unter 40 Euro bei amazon überrascht. Das außen und innen mattschwarz lackierte Gehäuse wirkt mit seinen klaren Linien fast schon edel und kann im Vergleich zur gleichpreisigen Konkurrenz damit schon überzeugen. Im rechten Seitenteil befinden sich zwei Gitteraussparungen für eine zusätzliche Lüfterinstallation, die 140 und 120 Millimeter große sein dürfen. Vorbildlich ist die Verarbeitung des Frontpanels, das sich stirnseitig mit vier USB 2.0 Ports, den Autio-Buchsen, Start- und Reset-Knopf präsentiert. Dahinter sind wieder zwei Gitter für eine Topbelüftung integriert, was sich im Bodenbereich wiederholt. Für große Grafikkarten über 30 Zentimeter ist durch den umgekehrten Mainboard-Einbau genügend Platz vorhanden.
Möchte man sich einen PC zusammenbauen, der nicht sonderlich ausgestattet werden soll und keiner großartigen Belüftung bedarf, bekommt man mit dem Outlaw einen schicken Midi-Tower, der durch ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis überzeugen kann.
-
- Erschienen: 09.04.2012
- Details zum Test
23 von 30 Punkten
Preis/Leistung: 9 von 10 Punkten, „Silver Wheel“,„Budget Wheel“
„Für einen Preis von rund 38€ bietet BitFenix mit dem Outlaw ein solides Gehäuse zu einem sehr fairen Kurs. Das Gehäuse zeigt, dass ein günstiges Produkt nicht billig und schlecht bedeuten muss, denn es ist sehr solide und sauber verarbeitet. Des Weiteren ist besonders der Innenaufbau interessant und für einige Leute durchaus einen Kauf wert, denn so kann man besonders gut seine Hardware präsentieren. ...“