Beim Bauknecht WAT Care 30 SD handelt es sich um einen erstaunlich preiswerten Toplader. Schon für Preise ab 320 Euro (inklusive Versandkosten, Amazon) kann zugegriffen werden, was selbst für einen einfacheren Toplader ein echtes Schnäppchen ist. Im Gegenzug erreicht das Gerät zwar in keiner Weise die Sphären moderner Eco-Modelle, wird mit seiner Energieeffizienzklasse A+ aber andererseits auch nicht zu einem Stromvernichter. Etwas höher fällt dagegen leider der Wasserverbrauch aus: Mit 8,45 Litern je Kilogramm Wäsche bewegt sich die Waschmaschine an der oberen Grenze dessen, was derzeit üblich ist. Normal sind eher 7 Liter Wasser je Kilogramm Wäsche, teilweise werden auch schon 5,5 Liter erreicht.
Doch angesichts des unglaublich niedrigen Anschaffungswerts kann über solcherlei sicherlich hinweggesehen werden. Selbst bei intensiver Nutzung dürfte der Kostenvorteil durch die Anschaffung der Maschine kaum durch die Wasserkosten aufgefressen werden, zumal die Stromkosten in dieser Hinsicht immer das größere Problem sind – und da steht die WAT Care 30 SD ja noch halbwegs gut da. Natürlich müssen aber auch bei der Ausstattung Abstriche gemacht werden. So bietet der für 5 Kilogramm Wäsche ausgelegte Toplader keinen Vollwasserschutz wie andere moderne Maschinen und kann nur mit 1.000 Umdrehungen je Minute aufwarten. Angesichts von 62 Prozent Restfeuchte nach dem Schleudern ist die Wirkung eher beschränkt, was sich auch in der schlechten Schleuderklasse C äußert.
Immerhin gibt es aber eine Handvoll Spezialprogramme wie beispielsweise für Wolle oder Dessous, außerdem dürften sich Allergiker über ein eigenes Hygieneprogramm freuen. Ferner gibt es eine Anzeige für den Programmablauf und eine Möglichkeit zur Startzeitvorwahl. Doch damit hat es sich dann auch. Das muss kein Nachteil sein: Viele Nutzer freuen sich vielmehr, wenn sich der elektronische Schnickschnack in Grenzen hält. Problematisch sind dagegen die fehlende Lärmdämmung und die miserable Unwucht des Gerätes. Selbst Bauknecht bestätigt, dass der Toplader WAT Care 30 SD keine Gehäusedämmung besitzt wie andere moderne Waschmaschinen. Dadurch entwickelt sich ein enormes Geräuschniveau: 62 dB(A) beim normalen Waschen entspricht 6 bis 8 dB(A) mehr als bei anderen Geräten – und damit eine Verdopplung des Lärms.
Darüber hinaus berichten mehrere Nutzer, dass das Gerät beim Schleudern zu Wandern beginne. Sei die Maschine also nicht zwischen zwei anderen Geräten eingekeilt, müsse man sie stets im Auge behalten. Verkeile man sie dagegen, übertrage sich das Rütteln auf die anderen Geräte und erzeuge umso mehr Lärm. Einige berichten pfiffig, sie hätten durch Isolationsmatten zwischen den Einzelgeräten Abhilfe geschaffen. Wer hier also zugreift, sollte einen Schuss Improvisationskunst mitbringen...
27.04.2012