Mit dem Android-Smartphone BASE Lutea, das auf dem überraschend hochwertigen ZTE Blade basiert, hat die E-Plus-Tochter einige Erfolge feiern können. Da liegt es nahe, eine solche Kooperation noch einmal zu versuchen – und sich diesmal auch im expandierenden Tablet-Segment ein eigenes Standbein zu schaffen. Dementsprechend hat der Mobilfunk-Discounter nun auch ein Android-Tablet unter der einfachen Bezeichnung BASE Tab im Angebot, hinter dem in Wirklichkeit das ZTE V9 Plus steht.
Dabei handelt es sich um ein Gerät, das in der ersten Version bereits im November 2010 in Hongkong auf den Markt gekommen ist und von der Ausstattung her in nahezu jeder Hinsicht Auslauftechnik darstellt. So setzt das Tablet zwar in der Plus-Version auf einen kapazitiven 7-Zoll-Touchscreen mit 800 x 480 Pixeln Auflösung und sieht damit zunächst durchaus ansprechend aus. Doch schon beim ersten Aufrufen von YouTube-Videos dürfte es vorbei sein mit der Freude, denn das Gerät setzt auf den veralteten Qualcomm-MSM7227-Chipsatz.
Dieser taktet zum einen nur mit mageren 600 MHz und besitzt zum anderen keinen dezidierten Grafikchip wie moderne Tablets. Jede Website mit eingebetteten Videos oder auch nur einem Hauch von Flash dürfte auf dem Tablet also so zäh wie Kaugummi laden. Wer bislang noch nie ein Tablet in den Händen hatte und kaum Ansprüche stellt, mag das noch hinnehmen. Doch wer schon einmal ein Samsung Galaxy Tab oder ein Apple iPad bei einem Freund bewundern durfte, wird sich mit Grauen abwenden. Selbst einfachere Modelle wie das Acer Iconia A100 bieten da schon mehr.
Auch die restliche Ausstattung ist kaum der Rede wert. So gibt es zwar einen GPS-Empfänger für die Nutzung von Navigationssoftware. Doch eine Webcam oder Kamera auf der Rückseite sucht man lang, ebenso internen Speicher. Denn mit 200 Megabyte ist das Tablet ausgesprochen mies aufgestellt, auch wenn BASE eine 16-Gigabyte-Speicherkarte beilegt. Ganz ehrlich: So schön das BASE Lutea war, so nutzlos ist das BASE Tab.
Über die Laufzeit des parallel erworbenen Flat-Vertrages von 24 Monaten hinweg kostet das Gerät immerhin 456 Euro, wovon 240 Euro auf die integrierte Internet Flat entfallen. Macht am Ende noch 216 Euro für ein Stück Uralt-Technik, während es das Samsung Galaxy Tab in der WLAN-only-Version bereits für 297 Euro gibt (Amazon). Nebenbei bemerkt wird das ZTE-Vorbild in Hongkong bereits für 99 Dollar verkauft... Ohne BASE zu nahe treten zu wollen: Da fällt die Wahl dann doch leicht.
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- Erschienen: 06.10.2011 | Ausgabe: 1/2011
- Details zum Test
2,1 von 5 Punkten
„Das Base Tab gehört von der Leistung her klar in die Kategorie Günstig-Tablets. Der berührungsempfindliche Touchscreen, die integrierte 3G-Funktion inklusive Telefonieren, die gute Akkulaufzeit und nicht zuletzt die attraktive Mietkonstruktion von E-Plus machen es dennoch zu einem interessanten Einsteiger-Tablet für alle, die etwas Android-Luft schnuppern möchten. ...“