Für wen eignet sich das Produkt?
In einem hochgradig gesättigten Markt, der auf Kundenbedürfnisse punktgenau Rücksicht nehmen muss und insbesondere die wachsende Anzahl an Allergikern adressiert, nimmt sich der Baren B-H04 wie ein Relikt aus. Der Luftreiniger arbeitet als einer der wenigen Modelle noch mit dem Prinzip der Luftionisation, das wegen der Bildung des schädlichen Gases Ozon höchst umstritten ist. Weil er aber mit insgesamt sieben Filtersystemen technisch auf der Höhe seiner Zeit ist, fällt eine Einsatzbestimmung nicht leicht. Schon eher lässt sie sich an Räumlichkeiten festmachen: für 25 Quadratmeter reicht das Gerät oder ein Luftvolumen von etwa 62 Kubikmeter, was natürlich nur grobe Anhaltspunkte liefert.
Stärken und SchwächenLuftionisation und Ozon-Generatoren haben in der Fachwelt den Ruf, nicht sonderlich gut aufgehoben zu sein in einer Umgebung von Heuschnupfenfühligen, Allergikern und Asthmatikern. Zwar können per Luftionisation Molekülcluster aus Staubpartikeln oder Pollen entstehen, die zu Boden sinken und nicht mehr eingeatmet werden können – doch dabei wird Ozon gebildet, das längst seinen Wohlklang verloren hat und bei Luftreinigern mit dem Entstehen bedenklicher Reststoffe durch den chemisch Abbau von Gasen und Aerosolen einhergehen. Doch das Gerät arbeitet anders: Ionisation und Ozongenerator sind abschaltbar und ohnehin nur zur Unterstützung des komplexen Filtersystems gedacht. In der Hauptsache ist das Zusammenspiel aus dem Vorfilter, HEPA- und Aktivkohlefilter für gröbere Partikel, Gase und feinere Fremdkörper für den Reinigungserfolg verantwortlich, unterstützt vom einem fotokatalytischen Filter, der dank UV-Lichtbestrahlung auch noch Bakterien und Viren zurückhält. Auch gut: Die Luftleistung von je nach Lüfterstufe zwischen 70 bis 150 Kubikmeter je Stunde passt zur Reichweite, auf die das Gerät ausgelegt ist.
Gäbe es noch einen Qualitätssensor, der den Verschmutzungsgrad der Raumluft ermittelt oder die Maßzahl für Feinstaub numerisch auf dem Display vermeldet, bestünde Gleichstand mit dem wesentlich kostspieligeren De Longhi AC230 respektive dem Philips AC2887/10: Die kämpfen mit Macht gegen die Unsicherheit der Verbraucher, was mit solchen Geräten überhaupt gewonnen sei. So betrachtet kann man auch gleich zum vergleichsweise günstigen Baren greifen, der für 115 Euro (Amazon) erstaunlich funktionsreich daherkommt, sowohl per Touch- als auch Fernbedienung zu werkeln beginnt, im Nachtmodus seine Leistung herunterfährt und die Display-Anzeige deaktiviert. Solches Sensorium für die Nutzerbedürfnisse haben selbst die teuren De Longhi- oder Boneco-Geräte der moderneren Generationen nicht auf dem Zettel.