Das AVM FRITZ!Fon C3 zeigt sich zwiespältig: Wie schon der Vorgänger AVM FRITZ!Fon MT-F kann das Schnurlostelefon mit einer hervorragenden Integration in die Umgebung der FRITZ!Box aufwarten, muss aber Abstriche bei der äußeren Gestaltung und einigen anderen Kernfeatures machen. Insbesondere die Tastatur und die Ausdauer des Telefons stehen dabei im Kreuzfeuer der Kritik. Denn anders als beim Vorgänger, dessen etwas liebloses Plastik-Äußeres ebenso angeprangert wurde, hat sich AVM diesmal für eine metallfarbene Oberfläche ohne einzelne Tasten entschieden. Dabei sind jeweils drei Tasten in einer Ebene gelagert und sollen Nutzerberichten zufolge deshalb auch schnell einmal mehrfach oder auch gar nicht ansprechen.
Darüber hinaus zeigt sich das FRITZ!Fon C3 enorm kurzatmig. Die Sprechzeit soll sehr niedrig ausfallen, und auch die Stand-by-Zeit kann mit mageren 110 Stunden nicht ansatzweise überzeugen. Andere Schnurlostelefone schaffen das Doppelte. Vergessliche Naturen, die ihr Mobilteil gerne einmal in der Wohnung dort liegen lassen, wo sie zuletzt telefoniert haben, sollten von einer Anschaffung also absehen. Allzu schnell dürfte es ihnen passieren, dass sie vor einem restlos leeren Mobilteil stehen.
Zugreifen können dagegen all jene, die den primären Fokus auf die inneren Werte legen, wobei insbesondere die Integration in die VoIP-Umgebung einer FRITZ!Box gemeint ist. Denn ebenso häufig, wie Kritik an Tastatur und Ausdauer laut werden, kann man Lob für die Kompatibilität des FRITZ!Fon C3 vernehmen. Mit keiner FRITZ!Box soll es Probleme geben, viele halten das Telefon sogar für die beste Umsetzung in Kombination mit einem solchen Router. Dabei betonen nicht weniger Besitzer vor allem die kinderleichte Einrichtung, denn die Zugangsdaten nahezu aller denkbaren Provider seien bereits vorhanden. Die Integration gelinge so vollautomatisch ohne Suche nach den richtigen Einstellungen.
Darüber hinaus hat AVM seinem FRITZ!Fon C3 einen fortschrittlichen Eco-Modus spendiert. Dieser senkt nicht nur die Sendeleistung etwas ab, wie es bei vielen anderen, preiswerten DECT-Telefonen der Fall ist. Stattdessen wird wie bei modernsten Gigaset-Modellen das Sendemodul komplett deaktiviert, solange kein Anruf eingeht. Und nicht zuletzt ist das C3 bereits für die Zukunft gerüstet: Es unterstützt die kommenden Codecs für HD-Telefonie und bereitet damit den Weg für eine besonders gute Klangqualität – die freilich nur dann abrufbar ist, wenn auch das Gegenüber ein HD-Telefon nutzt und der Provider die Codecs unterstützt.
Alles in allem ist das AVM FRITZ!Fon C3 sicherlich ein solides VoIP-Telefon für die Verwendung mit den FRITZ!Boxen, da es hier alle seine Stärken ausspielen kann. Als DECT-Mobilteil für herkömmliche Basisstationen anderer Hersteller dagegen ist es zwar grundsätzlich auch geeignet, dürfte sich aber aufgrund der hakeligen Tastatur und der niedrigen Ausdauer wenig Freunde machen.
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Stiftung Warentest
- Erschienen: 25.11.2011 | Ausgabe: 12/2011
- Details zum Test
ohne Endnote
„Das Fritz!Fon C3 ist ein befriedigendes Telefon für einen eingeschränkten Benutzerkreis, die Besitzer einer Fritz!Box mit Dect-Basisstation. Pluspunkt ist seine enorme Vielseitigkeit.“