Gerade in ländlichen Regionen sieht es mit der DSL-Anbindung immer noch sehr schlecht aus und als einzige Alternative bleibt die Nutzung des neuen LTE-Netzes. Da Deutschland weltweit gesehen mit der Breitbandanbindung schwer hinter Ländern wie Holland, Schweden oder Südkorea hinterherhinkt ist dringender Handlungsbedarf geboten. Die Bundesregierung hatte bislang öfters vollmundig jedem deutschen Haushalt eine 1-MBit-Anbindung versprochen, was aber bislang noch nicht möglich war.
Da der DSL-Ausbau in Deutschland weiter stagniert und die großen Netzanbieter bereits die weiße Fahne schwenken, kann nur noch LTE als schnelle alternative Lösung in Frage kommen. Durch die einfachen Kommunikationswege der Knotenpunkte, die durchgängig das Internet-Protokoll nutzen, ist die schnelle Verknüpfung der Netzverteiler realistisch geworden. Prinzipiell muss man nur noch eine neue Funkzelle aufbauen und einschalten – der Rest geht dann von alleine. Die umliegenden Zellen bemerken den Neuling und integrieren ihn automatisch ins Netz und drosseln dabei die eigene Leistung. Fällt eine Zelle wegen eines technischen Defekts aus, steigern die Nachbarn ihre Leistung. Dank des Internet-Protokolls können dann auch zukünftig alle Telefonate nach dem Prinzip der VoIP-Telefonie stattfinden. Die Hoffnung auf Besserung für die ländlichen Gebiete bleibt bestehen und die Bundesregierung hat an die Vergabe der Frequenzen folgende Bedingungen geknüpft: Zuerst müssen Gemeinden bis 5.000 Einwohner ans Netz, dann die Kleinstädte bis 20.000 Einwohner, dann 50.000 Einwohner und erst wenn 90 Prozent der Vorgaben einer Stufe erreicht sind, darf mit der nächsten begonnen werden.
AVM verspricht mit seinem neuen Router für das LTE-Netz Download-Geschwindigkeiten bis 100 MBit/s, wenn eine optimale Funkumgebung vorhanden ist. Selbst Computerspieler könnten von der neuen Technik profitieren, da die Latenzen deutlich unter dem DSL-Netz liegen und Pings mit 10 Millisekunden an der Tagesordnung sein sollen. Die drei Antennen der Fritz!Box sollen für eine gute Sendeleistung im schnellen WLAN bis 300 MBit/s sorgen und wer noch gerne seine PCs via Kabel ans Netz bringen möchte, kann den Vier-Port-Gigabit-Switch nutzen. Wie gewohnt beinhaltet die Box auch eine komplette Telefonanlage mit Fax und Anrufbeantworter, die bis zu sechs DECT-Geräte verwalten kann. Auch den USB 2.0-Port kann man bei AVM-Geräten als Standard ansehen, der für Drucker, Festplatten und Surf-Sticks vorgesehen ist.
Mit Anschaffungskosten von rund 330 Euro ist die neue LTE-Fritz!Box nicht gerade günstig, jedoch wer das Leid der Landbevölkerung kennt weiß, dass der Preis bereitwillig gezahlt werden wird.
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- Erschienen: 03.12.2012 | Ausgabe: 26/2012
- Details zum Test
ohne Endnote
Bedienung: „sehr gut“;
Sicherheit: „gut“;
Router-Funktion: „gut“.