Der Computerhersteller Asus hat seinen neuen Tablet-PC Eee Pad Transformer Prime offiziell vorgestellt und dabei die zuvor durch die US-amerikanische Kommunikationsbehörde FCC bekannt gewordenen Spezifikationen bestätigt. Das Transformer Prime ist damit das erste Tablet, welches mit dem neuen Quad-Core-Prozessor Tegra 3 von Nvidia („Kal-El“) ausgestattet ist. Dessen gleich vier Kerne laufen mit jeweils 1,3 GHz Taktrate, bei Nutzung eines einzelnen Kerns mit 1,4 GHz. Das Geheimnis des Chipsatzes ist zudem ein „versteckter“, fünfter Prozessorkern namens „Ninja Core“. Er besitzt nur 500 MHz Taktrate und soll immer dann arbeiten, wenn die Leistung der Hauptprozessoren nicht benötigt wird. Dies spart viel Energie und erhöht die Akkulaufleistung.
Das Transformer Prime bietet aber auch darüber hinaus hervorragende Technik. Der 10,1 Zoll große Touchscreen besitzt eine Auflösung von 1.280 x 800 Pixeln und wird durch kratzfestes Gorillaglas geschützt. Das Display soll sich bei Sonneneinstrahlung vergleichsweise gut ablesen lassen. Auf der Rückseite gibt es eine 8 Megapixel starke Digitalkamera mit Autofokus und LED-Licht, auf der Vorderseite eine 1,2-Megapixel-Kamera für Videotelefonate. Ergänzt wird dies um Bluetooth, HDMI und eine 3,5mm-Klinke. Datentransfers erfolgen per WLAN nach 802.11 b/g/n, UMTS wird zumindest in der ersten Variante nicht unterstützt. Es könnte aber gut sein, dass eine 3G-Variante noch nachgereicht wird.
Tatsache ist in jedem Fall, dass es wie beim Vorgänger ein sogenanntes Mobile Dock geben wird: Eine ansteckbare Tastatur, welche das Tablet in ein Netbook verwandelt. Das Dock besitzt einen USB-Anschluss und einen microSD-Speicherkartensteckplatz. Ferner befindet sich auch im Dock ein Akku, der die Gesamtlaufzeit von sonst rund zwölf Stunden auf insgesamt 18 Stunden erhöht. Als Betriebssystem kommt zunächst Android 3.2 zum Einsatz. Ein Update auf die neueste Version Android 4.0 will Asus anbieten, der Zeitplan dafür wurde jedoch nicht bekannt.
Einziger Wermutstropfen angesichts dieser brachialen Ausstattung: Ausgerechnet beim Arbeitsspeicher hat sich Asus vergleichsweise knauserig gezeigt. Mit 1 Gigabyte ist das Tablet zwar prinzipiell gut gerüstet – anders als beim Prozessor wurde hier aber nicht für die Zukunft vorgesorgt. Und das ist es auch, was vereinzelt (und berechtigt) Kritik hervorruft: Eine enorme Prozessorleistung mag verlockend fürs Marketing sein, wirklich benötigt wird sie bei 99,9 Prozent der Android-Apps aber nicht. Viel wichtiger ist das RAM für einen reibungslosen Betrieb auch mehrerer, speicherfressender Apps parallel. 2 Gigabyte hätten es hier ruhig sein dürfen – wenn man schon beim Chipsatz dermaßen aufs Gaspedal drückt.
Trotzdem bleibt der Tablet-PC natürlich ein absolutes Topmodell, das sein Geld im Vergleich zur aktuell erhältlichen Konkurrenz sicherlich wert ist. Es wird in Deutschland in allen Varianten 600 Euro kosten: Als 64-Gigabyte-Modell oder als 32-Gigabyte-Modell mit der Docking-Tastatur.
-
- Erschienen: 04.06.2012 | Ausgabe: 13/2012
- Details zum Test
ohne Endnote
„Vorteile: großes, helles Display, lange Akkulaufzeit, Gamepad anschließbar, viele kostenlose Spiele.
Nachteile: geringe Auswahl hochwertiger Spiele, Download- und Kompatibilitätsprobleme.“