Für wen eignet sich das Produkt?
Es gibt mager ausgestattete Plattenspieler. Und es gibt solche wie den wunderhübschen Argon TT-2, für welchen man lieber das Wort „minimalistisch“ verwendet. Weil er nicht aus Knauserigkeit konsequent auf die Wiedergabe von analogen Schallplatten ausgerichtet ist - sondern um diese auf einem hohen Niveau ausführen zu können. Genau das Richtige für die Puristen unter den Vinyl-Einsteigern. Die müssten sich jedoch vorher mit technischen Details befassen, wenn es mit dem guten Klang hinhauen soll. Dem Riemenantriebler mangelt es an Komfort, den sogar Einfachst-Apparate heute wie selbstverständlich mitbringen. Zum Beispiel ist kein Vorverstärker eingebaut. Entsprechend wird für den Anschluss an Geräte wie Verstärker manchmal ein externer Vorverstärker benötigt, Phono-Eingänge sind selten geworden. Und die Bedienung der Mechanik erfordert konkretes Wissen, nicht nur Feingefühl.
Stärken und SchwächenNach einem internen Analog/Digital-Wandler sowie USB-Anschluss für das bequeme Digitalisieren von Schallplatten mit Unterstützung eines Computers sucht man vergeblich. Egal, das lässt sich problemlos mit Adaptern realisieren. Entscheidender ist die Qualität des am Cinch/RCA-Ausgang anliegenden Tonsignals. Für dessen Erzeugung im Nahkampf mit der Platte ist das montierte Tonabnehmer-System Ortofon OM5e zuständig, das für seine Eigenschaften viel Nutzer-Lob erntet. Allerdings ist eine sorgfältige Justierung empfehlenswert. Zudem sollte für den feschen Plattenteller aus Glas, der über dem Chassis zu schweben scheint, eine robustere Slipmat als die beiliegende beschafft werden. Um nahezu sämtliche Vorgänge rund ums Abspielen muss sich der Vinyl-Fan händisch kümmern, für die Umstellung der Abspielgeschwindigkeit ist merkwürdigerweise jedes Mal der Antriebsriemen umzulegen. Daran und am Design ist erkennbar, dass wohl die österreichische Dreher-Marke Pro-Ject Audio Zulieferer des Modells ist.
Preis-Leistungs-VerhältnisArgon ist eine Eigenmarke der aus Dänemark stammenden Ladenkette Hi-Fi Klubben, die anspruchsvolle Kundschaft mit schöner, durchdachter und bezahlbarer Unterhaltungselektronik ködern möchte. Funktioniert in diesem Fall bestimmt: Der Reiz des Vinyl-Drehers liegt in seiner Design-Radikalität und Präzision beim analogen Rillen-Lesen. Das hinreißend weiße Modell ist bei Amazon für ungefähr 260 Euro zu erstehen, anderswo ist auch eine schwarze Variante erhältlich. Äußerlich weniger spektakulär, aber mit echtem Direktantrieb und integriertem Vorverstärker kommt der Lenco L-3808 ins Haus. Für unter 200 Euro.