Nach langer Wartezeit bringt AMD mit der 6800 XT mal wieder eine echte Highend-Karte auf den Markt und visiert preis- wie performancetechnisch Nvidias RTX 3070 und RTX 3080 an. Für 650 Euro bekommen Sie hier eine topaktuelle Grafikkarte mit 7-nm-Fertigung, Vapor-Chamber-Kühlung und satten 16 GB Grafikspeicher. Das ist nicht nur mehr Speicher als bei den in dieser Disziplin knauserigen Nvidia-Konkurrenten, sondern auch noch weitaus schnellerer Speicher. Zusätzlich verfügt die RX 6800 XT nämlich über den sogenannten "Infinity Cache", der für eine deutlich höhere Effizienz sorgt. An anderer Stelle ist die Radeon noch bei der Aufholjagd: Erstmals unterstützt die Hardware nativ Raytracing. Titel, die AMDs Raytracing-Lösung unterstützen, gibt es zum Start noch nicht. Nvidias geniale Skalierungstechnik DLSS soll mit "Super Resolution" gekontert werden, was aber aktuell noch nicht implementiert ist. Bei Games ohne DLSS-Boost oder Raytracing (also den meisten Games) sind RX 6800 XT und GeForce RTX 3080 etwa auf Augenhöhe. Bizarrerweise schwächelt die Karte ausgerechnet in den niedrigeren Auflösungen. Es steht zu vermuten, dass CPU-lastige Szenarien für die Karte ein Problem sind. Wenn die Karte richtig gefordert wird, also in UHD und QHD bei anspruchsvollen Titeln, lässt sie ihre Muskeln spielen. Die Performance-Inkonsistenzen wird AMD höchstwahrscheinlich über Treiberupdates in den Griff kriegen. Zum Start ist die Karte ohnehin komplett ausverkauft – es sei denn, Sie wollen Wucherpreise auf Ebay bezahlen.
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- Erschienen: 03.05.2023 | Ausgabe: 6/2023
- Details zum Test
Note:2,29
Preis/Leistung: „befriedigend“
„Plus: Hohe Raster-Leistung; 16 GiB VRAM.
Minus: Raytracing-Leistung, Energie-Effizienz.“