AMDs bester Griff war der Kauf der Grafikkartenschmiede ATi vor einiger Zeit, was dem Unternehmen einen sicheren Platz im Gaming-Sektor bescherte und auch entsprechend die Kasse klingeln lässt. Mit der neuen 28-nm-Fertingstechnologie kam es zu einer weiteren Schrumpfung der Grafikkerne, die vorher noch 40 nm (Cayman-GPU) große waren und ab sofort Tahiti XT heißen werden. Man kann davon ausgehen, dass neben dem neuen Spitzenmodell HD 7970 weitere, kleinere Modelle folgen werden.
Immer höher werdende Auflösungen im PC-Gaming-Bereich fordern den Grafikkarten immer mehr Performance ab und das Aufrüsten nimmt kein Ende. So kann beispielsweise der Tahit XT-Kern auf 4,3 Milliarden Transistoren zurückgreifen, was deutlich über der Bestückung eines Intel Sandy-Bridge-E-Prozessors liegt, dem nur 2,27 Milliarden Transistoren zur Verfügung stehen. Schaut man auf den Cayman-Vorgänger der HD 6900er Serie, die mit 2,6 Milliarden Transistoren schon einiges zu leisten vermochte, ahnt man bei der neuen Serie welches Potenzial dahinter stecken könnte. Der Kerntakt wurde auf 925 MHz angehoben und auch die GDDR5-Bestückung kommt jetz mit 3 GByte daher. Das mit 384 Bit breitere Dateninterface sorgt bei gleichem Speichertakt für einen deutlichen besseren Durchsatz (vorher 176 GByte/s, jetzt 264 GByte/s). Die CrossfireX-fähige Grafikkarte wird mit einem maximalen Stromverbrauch von 250 Watt angegeben. Die HD 7970 ist die erste Grafikkarte mit PCI-3.0-Anbindung auf dem Markt. Eine Nutzung kann bislang nur mit Intel Mainboards der Z68- und X79-Serie erfolgen.
In der Praxis setzt sich die neue AMD Grafikkarte deutlich vom Nvidia-Konkurrenten GeForce GTX 580 ab und spielt besonders bei hohen Auflösungen seine Speichervorteil aus. Den Overclockern verspricht der Hersteller ein garantiertes Potenzial bis 1 GHz GPU-Takt. Die Kollegen von HardwareLuxx konnten bei ihren OC-Versuchen einen stabilen Kerntakt von 1.045 MHz und einen Speichertakt von 1.400 MHz für einen stabilen Betrieb festmachen. Daraus resultiert eine Performance-Steigerung von 11 bis 14 Prozent. Für die Anschaffung muss man rund 500 EUR bereithalten – wie letztendlich die unterschiedlichen Produzenten für Grafikkarten darauf reagieren bleibt abzuwarten.
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- Erschienen: 02.05.2012 | Ausgabe: 6/2012
- Details zum Test
ohne Endnote
„AMDs Radeon HD 7970 (und 7950) verfügen standardmäßig über eine hohe RAM-Transferrate, daher lohnt sich primär die Übertaktung der GPU. Ist Letztere schneller, lohnt sich auch RAM-OC.“