AMD beansprucht für seine neuen Prozessoren der Fusion-Plattform den neuen Fachbegriff APU, der für Accelerated Processing Unit steht, und einfach nur die Kombination von CPU und GPU auf einem einzigen Chips bedeutet. Auf diese Weise soll Intels Sandy Bridge Technologie mit den Core-Prozessoren der zweiten Generation attackiert werden. Eine deutlich stärkere Grafikeinheit soll den neuen AMD-APUs neue Marktanteile erschließen.
Der Hersteller hat recherchiert, dass rund 80 Prozent der Gamer nur Gelegenheitsspieler sind und diese keine sonderlichen Ansprüche an die Grafikeinheit stellen. Somit wird beim Kauf einer AMD-APU die zusätzliche, dedizierte Grafikkarte überflüssig. So kann der Llano A8-3850 Kombi-Prozessor mit vier echten Kernen aufwarten und stellt diesen 4 MByte L2-Speicher zur Verfügung. Die im 32-Nanometer-Prozess gefertigte Einheit soll nicht mehr als 100 Watt an Leistung aufnehmen. Die weiteren Leistungsangaben können sich durchaus sehen lassen: der Vierkerner taktet mit 2,9 GHz und die Grafikeinheit bietet 400 Shader-Einheiten in einer AMD HD 6550, die einen Core-Takt von 600 MHz zu bieten hat. Das ist für die meisten Multimedia-Anwendungen im Desktop-Bereich und bei Games mit heruntergeschalteten Detailstufen bereits ausreichend. Die Nutzung einer zusätzlichen (billigen) Grafikkarte ist mit Haken und Ösen verbunden und unter Windows nicht ad hoc zu realisieren. Dazu muss man das automatisch aktivierte Crossfire wieder abschalten, zwei Neustarts mit Monitor-Umstöpselung auf Grafikkarte und das wiederholte einschalten der Crossfire-Funktionen in Kauf nehmen. Das schreckt den Gelegenheitsspieler schon im Vorfeld ab oder lässt diesen nach Hilfe rufen. Hat man diese Hürde jedoch gemeistert, steht einem auch Dual-Grafik mit Eyefinity zur Verfügung. Trotzdem ist dieses Feature noch mit spitzen Fingern anzufassen, da die Treiberunterstützung noch nicht ganz rund läuft und nicht jede Anwendung (DirectX 9) damit umgehen kann.
Trotzdem haben die AMD-APUs sicherlich eine positive Perspektive, die ganz besonders im mobilen Bereich angesiedelt sein wird. Was die Neuerung des Herstellers natürlich besonders attraktiv macht, sind die niedrigen Anschaffungskosten von rund 110 Euro im Desktopbereich – die mobilen APUs werden nur unwesentlich teurer sein. So wurden auf der Vorstellung des Llano in Berlin bereits Geräte wie das HP Pavilion dv7, Toshiba Satellite L750D und ein packard Bell Easy Note LS für die Öffentlichkeit gezeigt.
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- Erschienen: 03.08.2011 | Ausgabe: 9/2011
- Details zum Test
Note:2,85
Preis/Leistung: „befriedigend“
„Plus: Niedrige Leistungsaufnahme; Leistungsfähiger Grafikkern.
Minus: Niedrige Anwendungsleistung.“