Nach dem kürzlichen Start der mobilen APUs (Accelerated Processing Unit) von AMD sind jetzt auch die Desktop-Versionen im Handel erhältlich. Da in den neuen AMD Llano-Prozessoren sowohl eine CPU als auch eine GPU (Graphics Processing Unit) untergebracht sind, spricht man nur noch APUs. Bei Intel waren diese bereits mit der zweiten Generation der Core-i-Prozessoren eingeführt worden, jedoch kann Intels Grafikeinheit den Radeon-Chips nicht das Wasser reichen.
Die Zielgruppe des Herstellers ist die Gruppe der Gelegenheitsspieler, die nur wenig Geld für die Hardware-Anschaffungen zur Verfügung hat. Für knapp 100 Euro ist die neue APU inklusive Lüfter bereits im Handel erhältlich. Dafür bekommt man einen im 32-Nanometer-Prozess gefertigten Chip, der auf Basis des Phenom II etwas verbessert wurde. Das heißt, dass vier physikalische Kerne mit 2,6 GHz den Takt angeben, jedoch deutlich weniger Strom verbrauchen, als das Vorgängermodell. Vier Megabyte L2-Cache stehen dann den Kernen zum Rechnen zur Verfügung und zeigen in ersten Benchmarks bei den chinesischen Kollegen, dass auf der Performance-Seite keine großen Sprünge zu erwarten sind. So liegt der neue A6 beinahe gleichauf mit dem Athlon II 645 bei 2,6-GHz-Taktung, verbraucht aber weniger Strom. Gegenüber einem kleinen Intel Core i3-2100 kommt der kleine AMD jedoch nicht mehr mit und muss sich weitab geschlagen geben – siehe Grafik. Die angezeigten Tests konnten jedoch nur mit DDR3-1333-Modulen durchgeführt werden und bei einem Einsatz der maximal zugelassenen DDR3-1866er Speicherbausteine könnte das Ergebnis noch etwas aufpoliert werden. Andererseits erhält man für sein Geld auch einen kompletten Radeon HD 6530D-Garikchip mit 320 Shadereinheiten, 16 Textureinheiten mit einem Core-Takt von 445 MHz. Das ist deutlich mehr Grafikleistung als Intel zu bieten hat. Für Gelegenheitsspieler also die ideale Lösung, wenn man auf höchste Auflösungen und Detailstufen verzichten kann.
Erst die gemeinsame Nutzung von CPU und GPU, sprich APU, macht den neuen A6 von AMD so attraktiv. Bleibt abzuwarten, wie Intel auf diese Attacke reagiert, wenn die nächste Generation der Core-Prozessoren auf den Markt kommt.
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- Erschienen: 03.08.2011 | Ausgabe: 9/2011
- Details zum Test
Note:2,87
Preis/Leistung: „gut“, „Spar-Tipp“
„Plus: Preis; Leistungsfähiger Grafikkern.
Minus: Niedrige Anwendungsleistung.“