Mit dem Ainol Novo 7 Paladin hat im März 2012 ein weiteres Tablet den deutschen Markt erreicht, das im niedrigen Preissegment auf Kundenfang geht. Knapp 120 Euro inklusive Versandkosten sind denn auch eine Ansage: Die billigsten Geräte liegen bei 100 Euro, taugen aber häufig nicht viel. Kann das neue Gerät sich von dieser Masse positiv abheben? Leider fällt die Antwort auf diese Frage wie so oft eher negativ aus. Denn bei der Ausstattung werden schlichtweg keine Akzente gesetzt.
Das Gerät arbeitet mit einem Ingenic JZ4770 XBurst, der bei einem Kern 1 GHz Taktrate liefert und von 512 Megabyte Arbeitsspeicher unterstützt wird. Bedient wird es über einen 7 Zoll großen, immerhin kapazitiv arbeitenden Touchscreen mit der leider sehr niedrigen Auflösung in Höhe von 800 x 480 Pixeln. Er beherrscht nur 2-Punkt-Multitouch-Gesten. Überraschenderweise läuft das Tablet aber schon mit Android 4.0 und es werden 8 Gigabyte Speicher geboten. Ansonsten herrscht jedoch Fehlanzeige bei der Ausstattung: WLAN bleibt auf 802.11 b/g beschränkt, UMTS, GPS oder HDMI sind nicht vorhanden. Einzige nennenswerte Merkmale sind Mini-USB und die 3,5mm-Klinke.
Natürlich kann man im Preissegment um 100 Euro keine ordentliche Technik erwarten und so wäre es unfair, dem Ainol-Tablet diese Ausstattung vorhalten zu wollen. Es ist einfach nur so, dass es ähnliche Geräte mittlerweile zu Hauf gibt – das Novo 7 Paladin kann sich da einfach nicht von der Konkurrenz absetzen. Andere Anbieter versuchen daher auch zunehmend, mit einem überraschend starken Prozessor (1,2 bis 1,3 GHz), mit mehr Arbeitsspeicher (1 Gigabyte) oder Ausstattungsboni wie HDMI zu punkten. Das Novo 7 Paladin könnte es daher trotz eigentlich fairer Ausstattung schwer haben, wahrgenommen zu werden.
Das größte Problem des Ainol-Tablets ist jedoch der beschränkte App-Zugang. Zwar hat der Hersteller sogar den Android Market vorinstalliert und wirbt mit „hunderttausenden Android Applikationen“. Doch Nutzerberichten zufolge könne man in der Realität nur eine von 20 tatsächlich installieren und verwenden. Das könnte am verwendeten Chipsatz liegen: Es ist bekannt, dass MIPS-basierte Prozessoren beim Großteil der Apps zu Inkompatibilitäten führen. Und so wundert es wenig, dass laut Anwendern der Android Market gähnend leer wirken soll und die wenigen nutzbaren Apps des Öfteren mal zum Abstürzen neigten. Damit muss man hier wohl leben können.
-
- Erschienen: 12.03.2012 | Ausgabe: 7/2012
- Details zum Test
ohne Endnote
„Was ein 120-Euro-Tablet leisten kann: Ainols Novo 7 läuft überraschend lange und spielt HD-Videos ab, nervt aber mit hakeliger Bedienung.“