Der Zeitpunkt könnte nicht günstiger sein: Als Mittel gegen die Ausbreitung epidemischer Erreger bringt Aiibot seinen Luftreiniger EPI188 unters Volk – mit 45 Watt Leistung, vier Lüftergeschwindigkeiten und einem HEPA-(Schwebstoff-)Filter, der in Kombination mit einem Vorfilter nahezu alle haushaltstypischen Schadstoffe aus der Luft fischen soll. Bemerkenswert ist der Mut, mit dem Aiibot auf die Gretechenfrage zusteuert – die des Einsammelns von epidemischen Erregern, mit denen wohl viele das Corona-Virus assoziieren. Doch das gelingt ihm sicherlich nicht. Mit einer Größe von einhunderttausendstel Zentimetern ist das Corona-Virus zu winzig, um von einem herkömmlichen HEPA-Filtersystem eingefangen zu werden. Zudem passiert die Ansteckung meist durch eine direkte Tröpfcheninfektion, dagegen kann auch der Aiibot nichts ausrichten. Und gegen das giftige Formaldehyd? Auch das ist Teil schwer beherrschbarer Luftschadstoffe, die etwa aus Lacken, Klebern oder Nagellackentfernern in die Atemluft gelangen. Ob der Aiibot sie wirklich unschädlich macht, wie es der Hersteller behauptet, müsste ein aufwendiger Labortest zeigen. Glaubwürdig ist es nicht: Selbst der Testsieger aus Stiftung Warentest 1/2020, der Philips AC2889/10, schwächelte in dieser Hinsicht. Für Allergiker könnte der Aiibot aber durchaus interessant sein.
09.06.2020