Die AEG NM 681 rückt ihr Potenzial für manch aufwendiges Kreativprojekt in den Fokus: Die Freiarm-Nähmaschine ist mit einem sehr umfangreichen Stichangebot ausgestattet, darunter sieben einstufige Knopflochprogramme. Vom Gesamtzuschnitt her ist sie etwas für versierte HobbynäherInnen, dennoch ist sie nicht derart komplex, dass Einsteiger ihren Funktionsumfang nicht überblicken könnten.
Manuelle Geschwindigkeitsregulierung
Trotz des Fortgeschrittenenkonzepts schiebt der Motor nicht unbekümmert vorwärts, sondern kann per elektronischer Geschwindigkeitsregelung manuell dosiert werden. Insbesondere Menschen, die mit dem Tempotuning per Fußpedal Schwierigkeiten haben, können von diesem nützlichen Extra profitieren. Und natürlich ist man bei der Feinarbeit an Manschetten, Hemdkragen oder feinen Wäschestücken mit einem geringen Nähtempo besser bedient, während man etwa bei langen Stoffbahnen eine höhere Geschwindigkeit wählen kann. Rückwärtsnähen ist ebenfalls möglich, die Taste hierfür ist erfreulicherweise vernünftig positioniert.
Besonders umfangreiches Stichprogramm
Zur Auswahl stehen 260 voreingestellte Nähprogramme, darunter Zahlen- und Buchstabennähen sowie eine Doppelnadel- oder Spiegelfunktion, ein Blind-, Trikot-, Saum- oder Muschelkantenstich findet sich hier ebenso wie eine Stopffunktion. Die Stichlänge ist mit maximal vier Millimeter angegeben, bei der Stichbreite sind bis zu sechs Millimeter möglich. Nützlich wiederum sind diverse Nähhilfen, die einerseits perfekt ins Fortgeschrittenenkonzept passen, andererseits aber auch Einsteigern zugute kommen: So beschleunigen etwa der Nadeleinfädler und Fadenabschneider so manches Nähprojekt ganz erheblich.
Nichts für dehnbare Stoffe: automatischer Nähfußdruck
Nur schade, dass das an sich pfiffig angelegte Konzept nicht auch auf der Ebene der Verarbeitungsqualität fortgeführt ist. So benennen die Nutzer Detailschwächen, welche das Gesamtbild dann doch etwas eintrüben: Das Pedal falle durch Plastikausführung auf, die Stichplatte durch einen geringen Überstand. Eine weitere Passungenauigkeit findet sich beim Knopflochprogramm – es zeichne sich durch Unberechenbarkeit beim Raupenende aus. Der als automatisch ausgelobte Nähfußdruck sei vor allem bei dehnbaren Stoffen nahezu unbrauchbar, da etwa Jersey nicht schnell genug transportiert werde und folglich beim Nähen Wellen schlage.Fazit
Wer sich an den angeführten Makeln nicht stört, findet in der AEG eine brauchbare Nähmaschine für den Hausgebrauch, wer allerdings Höheres mit seiner Nähmaschine vorhat, wird recht schnell an ärgerliche Grenzen stoßen. Insoweit spiegelt die AEG NM 681 Premium Line leider den beinahe schon traditionellen Vorbehalt vieler Nutzer gegenüber AEG-Nähmaschinen. Sie wandert zurzeit für 229 EUR (Amazon) über die virtuelle Ladentheke.