Bei der AEG 2704 Premium Line N hat man es mit einer Freiarmnähmaschine zu tun, die insbesondere auf die Ansprüche ambitionierter HobbynäherInnen und den typischen Hausgebrauch abgestimmt ist. Die Funktionen sind recht vielseitig und zum Teil piffig: So findet sich unter den insgesamt 57 Nähprogrammen etwa auch ein einstufiges Knopflochprogramm. Doch offenbar muss der Kunde auch mit einigen Haken leben können, wie ein Blick in die Kommentarseiten der Verkaufsportale zeigt.
Unzureichende Bedienungsanleitung
Die AEG 2704 Premium Line N stellt vor allem Anfänger vor scheinbar unlösbare Rätsel. Denn dem Vernehmen nach hat die Gebrauchsanleitung kaum den Namen verdient; weder Text noch Bild erläuterten in ausreichendem Maße, wie sich die Situation mit dem Einfädeln oder der Unterfadenspule verhalte. So kühlt der anfängliche Näheifer recht schnell ab, weil etwa der Fingerschutz derart unglücklich positioniert sei, dass das Einfädeln zur Geduldsprobe werde. Auch suche man einen Fuß zum Knopfannähen vergeblich, das er bei der AEG zum separat zu erwerbenden Sonderzubehör gehört. Eine weitere Schwäche ermittelten die Nutzer im eingeschränkten Sichtwinkel auf das zu bearbeitende Material.
Vielseitiger Funktionsumfang
Doch ohnehin richtet sich die AEG an Menschen mit Vorkenntnissen. Die 30 Sticharten und 57 Programme eröffnen ein recht ordentliches Potenzial für die Hobbyschneiderei, nicht nur für Reparaturzwecke oder einfache Näharbeiten. Doch offenbar kommt sie nicht mit jeder Stoffart zurecht. Kunden berichten, dass etwa dickere Stoffe nicht zuverässig transportiert würden. Der in diesem Kontext von Herstellern oft bemühte automatische Nähfußdruck ist im Grunde nur werbliches Blendwerk - bedeutet er doch nur, dass der Nähfußdruck gerade nicht individuell an die Stoffdicke und -art angepasst werden kann. Vor allem bei elastischen Stoffen wie Trikot oder Jersey ist das in der Tat ein Problem.
18.03.2013