Der AEG HTD 5584 macht es einem nicht leicht: Auf Temperaturstufe eins ist er von der separaten Kaltstufe kaum zu unterscheiden, Stufe zwei ist höchstens bei feinem Haar warm genug, und Stufe drei heizt den Nutzern in der Regel schon allzu kräftig ein. Der 2.200 Watt starke Haartrockner kommt mit einer modernen Ionisierfunktion, die wahlweise abschaltbar ist und für mehr Glanz, Weichheit und Volumen sorgen soll. Mit Ausnahme des Glanzeffektes scheint dies bei einigen Nutzern recht gut zu funktionieren, doch andere haben an dieser Stelle so ihre Bedenken.
Kritik an der Düsenfunktion
Der vergleichsweise einfache Föhn mit DC-Motor verliert bei der Arbeit mitunter die Düse, wie Kunden vereinzelt berichten. Andere wiederum berichten vom Gegenteil: Schon das Anschrauben mutiere zum Kraftakt, und entsprechend schwer bekäme man den Aufsatz wieder herunter. Sei das Prozedere ein paarmal gemacht, verliere das Konzept seine Spannkraft – mit der Folge, dass nunmehr die Düse so ausgeleiert sei, dass sie gar nicht mehr halte. Wer häufig mit der Diffusor- oder Styling-Düse hantiere, werde sicherlich nicht sonderlich glücklich mit seiner Wahl sein. Auch die vermutete Feineinstellung der Gebläse- und Temperaturtasten entpuppe sich als etwas unbefriedigend.
Schwer, mit klobigem Griff
Allerdings erklärt ein Nutzer die Macken des Gerätes kurzerhand zur Methode: Wer mit Stufe drei beginne, arbeite sich eben sukzessive herunter, bis man mittels Kalttaste die Frisur schlussendlich fixiere. Immerhin stehen dabei zwei Gebläsestufen zur Verfügung, die jeweils zu den drei Hitzestufen kombinierbar sind. Bei normaler Haardicke und mittlerer Länge falle das Gerät nicht negativ auf. Wer allerdings richtig dickes Haar sein eigen nennt, dürfte ein anderes Problem mit dem AEG haben. Denn fast einhellig monieren die Nutzer das hohe Gewicht und das verunglückte Design des klobigen „Soft-Touch“-Griffs. Auf diese Weise sei durchaus ein gut trainierter Bizeps vonnöten, wenn tägliches Haaretrocknen gewünscht ist. Doch das seltsame Handling sei nicht alles.
Kein deutsches Markengerät
Auch sehe sich enttäuscht, wer hinter der Marke AEG die Ingenieurskunst eines deutschen Qualitätsprodukts vermute. Denn dass das Gerät aus fernöstlicher Billiglohnproduktion stamme, merke man nicht nur an der im Übrigen mäßigen Fertigungsqualität, sondern vor allem am Geruch, der dem Haartrockner entströme. Auch die Ionisierfunktion beäugt so mancher mit Skepsis. Die mittels Hochspannungsgenerator erzeugten Negativionen für mehr Glanz, Volumen und gegen antistatische Aufladung sollen nurmehr optisches Datenblatt-Blendwerk sein – doch immerhin sei das Ganze auch abschaltbar. Warum, bleibe allerdings im Dunkeln, doch wer schon immer eine dicke, weiße Pistolen-Haartrockner für kleines Geld (20 Euro, Amazon) haben wollte, werde hier fündig.
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- Erschienen: 30.10.2014 | Ausgabe: 11/2014
- Details zum Test
„gut“ (87,8%)
„Preis-/Leistungssieger“
„... Die Stylingdüse ist recht breit, ermöglicht aber dennoch ein zielgerichtetes Trocknen der Haare. ... Die Zeit zum Trocknen der Haare liegt im angemessenen Bereich. Nach dem Trocknen verfügt das Haar über einen leichten Glanz und fühlt sich gepflegt an. ... weist zwar wegen des vergleichsweise kurzen Stromkabels einen etwas beeinträchtigten Bewegungsfreiraum auf, liefert jedoch insgesamt gute Ergebnisse.“