Nur auf dem Datenblatt des Herstellers ist der EWA 3110 der versprochene Expresswasserkocher. De facto jedoch braucht das von AEG vertriebene Gerät vergleichsweise lange, um das Wasser in Wallung zu bringen. Dafür spielt er in einem ganz anderen Bereich eine Stärke aus: Das Gehäuse des Wasserkochers wird nämlich weit weniger heiß als bei vielen Mitbewerbern.
Wie jedem bekannt sein dürfte, sind die technischen Angaben in den Datenblättern vieler Hersteller mit Vorsicht zu genießen. In der Praxis entpuppen sie sich zumeist als zu hoch gegriffen, die Enttäuschung ist dann meistens sehr groß, wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden.
Der Wasserkoch von AEG wird als „Expresswasserkocher“ vermarktet, als Leistungsaufnahme gibt der Hersteller 2.200 Watt an. Wie ein Test des Verbrauchermagazins „Konsument“ ergab, sind es jedoch tatsächlich nur 1.890 Watt, die der Kocher aus der Steckdose zieht. So nimmt es denn auch kein Wunder, dass der Namenszusatz „Express“ nicht ganz der Wahrheit entspricht: Im Test präsentierte sich das Gerät relativ lahm, ein Befund, dem überraschend viele Käufer des AEG ebenfalls zustimmen: Von einem Hochgeschwindigkeitskocher kann deshalb beileibe nicht die Rede sein.
Dafür bewies der AEG auf einem anderen Feld Qualitäten: Im Unterschied zu vielen Low-Budget-Modellen mit einer dünnen Plastikhaut sowie etlichen Kollegen aus Edelstahl wird das Gehäuse des Wasserkochers nicht sonderlich heiß. Die Gefahr, sich die Finger zu verbrennen, ist dementsprechend gering. In Haushalten mit Kindern wird häufig auf diese Eigenschaft zurecht viel Wert gelegt, der AEG empfiehlt sich in diesem Fall als ein optimaler Kandidat. Ebenfalls im Unterschied zu den meisten 08/15-Geräten aus dem unteren Preissegment riecht der AEG außerdem kein bisschen nach Plastik, und auch die Verarbeitung sowie das Handling sollen topp sein.
Kurzum: Kunden, die auf der Suche nach einem schnellen Kocher sind und sich vom Produktnamen anlocken lassen, sollten zwar die Finger vom AEG lassen. Wer sich hingegen nach einem grundsoliden Wasserkocher umsieht, von dem vergleichsweise wenig Gefahr ausgeht, liegt bei ihm goldrichtig – und muss dafür nicht einmal viel investieren: 25 Euro (Amazon) sind nämlich ein sehr fairer Preis.
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- Erschienen: 27.01.2011 | Ausgabe: 2/2011
- Details zum Test
„gut“ (72%)
Ein Liter Wasser braucht mit diesem Gerät knapp 4 Minuten, bis es kocht. Dabei wird der Kocher von außen jedoch nicht so heiß, dass man sich verbrennt. Er zählt zu den "kühlsten" im Vergleichstest der Zeitschrift Konsument. Gut sind die Handhabung und das das Wasser keinen Fremdgeschmack annimmt. Einzig die Bedienungsanleitung entspricht nicht den Erwartungen und ist durch die recht kleine Schrift schwierig zu lesen. - Zusammengefasst durch unsere Redaktion.