Streng genommen handelt es sich bei DBS 5564 nicht um eine waschechte Bügelstation, sondern leidiglichum ein herkömmliches Dampfbügeleisen mit einem externen Wassertank. Der von AEG vertriebenen Maschine fehlt es nämlich an einem Generator, der das Wasser zuerst erhitzt, bevor es mittels eines Schlauchs unter hohem Druck zur Bügelsohle geführt wird. Einen Vorteil bietet das Gerät von AEG aber trotzdem: Der Wassertank fällt riesig aus und kann jederzeit im laufenden Betrieb nachgefüllt werden.
Ein wesentlicher Vorteil einer Dampfbügelstation liegt darin, dass der Wasserdampf nicht erst an der Bügelsohle selbst, sondern separat in einem eigenen Kessel hergestellt wird. Zusammen mit dem hohen Dampfdruck, meistens über 4 bar, ergibst dies den positiven Effekt, dass die Wäsche viel effektiver angefeuchtet wird als bei einem herkömmlichen Dampfbügeleisen – zumal auch die Dampfmenge wesentlich größer ausfällt. Dafür muss auf einen Extradampfstoß und häufig auch auf die Vertikaldampffunktion verzichtet werden – als Ausgleich dafür steht jedoch eine hohe Permanentdampfleistung zur Verfügung.
Bei der „Station“ von AEG hingegen dient der separate Kessel lediglich als Tank, das Wasser wird also ganz klassisch erst im Bügeleisen erhitzt. Das Gerät stellt seinerseits als Ausgleich einen recht ordentlichen Extradampfstoß mit bis zu 90 Gramm pro Minute zur Verfügung und übertrifft in puncto Permanentdampfleistung mit 60 g/min die meisten herkömmlichen Dampfbügeleisen. Außerdem ist das Gerät nach ein, zwei Minuten betriebsbereit. Der eigentliche Clou ist aber natürlich die Füllmenge des Tanks. Sie beträgt maximal 1,7 Liter – nur zum Vergleich: Bei einem Dampfbügeleisen muss man sich in der Regel mit 300, maximal 400 Millilitern begnügen. Der Tank kann außerdem wegen des fehlenden Dampfdrucks unkompliziert während des Betriebs nachgefüllt werden – ideal für größere Berge an Bügelwäsche. Wer also eine „echte“ Bügelstation sucht, ist bei der AEG fehl am Platz, als Dampfbügeleisen jedoch macht es eine gute Figur – sieht man von ein paar Schwachstellen ab.
Denn Kunden bemängeln immer wieder, dass sich die Dampftaste zum einen nicht arretieren lässt, das heißt, wird Dampf benötigt, muss sie manuell betätigt werden. Außerdem scheint das Eisen in diesem Fall relativ schnell schlapp zu machen – ein Kritikpunkt, der aber nur spärlich geäußert wird –, ferner stößt ab und an die fehlende manuelle Regulierung der Dampfmenge auf Kritik. Ohne Frage ein Ärgernis ist allerdings die extreme Nähe der Dampftaste zum Temperaturregler. Sie führt dazu, dass beim Bügeln recht häufig aus Versehen die Temperatur verstellt wird, da der Regler zu leichtgängig ist – Konzentration ist also gefragt.
Doch abgesehen davon darf sich die AEG über zahlreiche positiven Kundenmeinungen freuen, die den Schluss nahelegen, dass sich die Anschaffung des Geräts als Alternative zu einem herkömmlichen Dampfbügeleisen durchaus lohnt – zumal sie mit rund 60 EUR (Amazon) kaum teurer als ein solides Mittelklasse-Modell zu stehen kommt.
13.03.2012