Während Top-Marken wie Bernina, Husqvarna Viking, Singer oder Janome über zukunftsfähige Nähmaschinentechnik streiten, greift AEG bei der 2600 in die Technik-Mottenkiste: von oben einlegbare Spule, Differentialtransport für schwierige Stoffe oder eine Durchstichkraft, die für Jeansstoffe reichen würde? Wer das 200-Euro-Modell bei LIDL ordert, verzichtet auf vielerlei Komfort. Stattdessen hat AEG die Freiarmnähmaschine ganz bewusst als preisgünstiges Einsteigermodell mit überschaubaren Funktionen konzipiert; wegen ihrer geringen Größe ist sie gut auch an Kinder zu vermitteln, die ernsthaft üben möchten. Doch in die Freude mischt sich auch Kritik. Dass häufig belastete Teile aus fragilem Kunststoff gefertigt sind – eine kalkulierbare Schwäche. Und auch über das gemächliche Nähtempo kann man hinwegsehen. Aber beim Unterfaden dürfte die Nähmaschine laut Kundschaft schon etwas kompromissbereiter sein – und nicht nach wenigen Versuchen, ihn beim Nähstart hervorzuholen, ihren Geist aufgeben.
04.01.2019