Adobe CS4 - Was soll das werden???
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Vorteile:
einfach zu entfernen, häufige Updates, Demoversion vorhanden
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Nachteile:
langwierige Installation, zu langsam, Frust statt Lustfaktor, umständlich und unübersichtlich
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Ich bin:
Bildungsbewusst
Hallo liebe Video Begeisterte, ich nutze schon seit vielen Jahren Adobe Premiere 6.5 inkl. ein paar nützlichen Plugins für besseres MPEG2-Rendering und coole 3D Effekte in Echtzeit sowie eine bessere Tonwertkorrektur. Diese Version ist und bleibt einfach unschlagbar, abgesehen von der miserablen Systemstabilität und keiner Möglichkeit HD-Material zu schneiden oder schnell mal eine MP3 Datei einzubinden. Weil "Mann" aber mit der Zeit gehen sollte und sich mit "moderner Software" vertraut machen wollte, hatte ich mir die 31 Tage Trial (Testversion) bei Adobe heruntergeladen. Zur Installation kann ich dem vorherigen Test nur zustimmen - Premiere wirkt viel zu überlastet und ist in der Tat Megagross. Mein Rechner (2x 3Ghz Intel Dual Core, 4 GB RAM, NVIDIA 8800 GTS / 320 Bit Bandbreite und Soundblaster X-FI) fährt seit dem gleich mal 30% langsamer hoch! Das passiert wohl dann, wenn man als Softwareproduzent alle anderen Softwaresparten nach und nach aufkauft, oder deren Lizenzen erwirbt und dann ein solches "Softwaremonster" wie CS4 erschafft. Aufgekauft wurden z.B. Macromdia und Steinberg Produkte wie Flash oder Cool edit - die Monopolstellung ist damit gesichert.
Optisch macht zwar die neue Programmoberfläche etwas her, jedoch wurden sämtliche "Shourt Cuts" verändert. Also wieder alles von neuen lernen oder die komplette Tastatur manuell konfigurieren. Das wäre ja auch noch OK, aber in Sachen Leistung war ich echt enttäuscht. Flüssiges arbeiten selbst bei DV Material ist nicht wirklich möglich bzw. macht keinen richtigen Spaß. Was braucht den beim einfachen DV-Schnitt so viel Rechenleistung??? Doch nicht etwa die Interpolation von 16 Bit Audiomaterial in 32 Bit oder das hoch rechnen des Bildmaterials, was niemanden etwas nützt (wie in früheren Versionen - Premiere7, Premiere Pro).
Die Echtzeitvorschau über einen externen TV läuft nun zwar getrennt vom PC, dafür aber asynchron zum Schnittmonitor (Ton/Video ist versetzt um ca. 2 Sekunden). Naja, wenigstens kann man die Tonvorschau auch über das Soundsystem vom Rechner hören und ist nicht auf die Lautsprecher vom Fernseher angewiesen.
Was bringt nun aber Windows7 64 Bit und CUDA in Premiere? Die NVIDIA CUDA Open GL Beschleunigung für Blenden oder Effekte sollte eine flüssige Wiedergabe beim Echtzeitrendern endlich garantieren. Ein 64 Bit Betriebssystem kann mehr RAM verwalten und hat einen höheren Datendurchsatz. Doch in Premiere CS4 merkt man davon nichts. Gerade einmal 5 Blenden und 4 lächerliche Effekte lassen sich von der GPU in Echtzeit berechnen. Der Rest der weiteren 100 Filter und Effekte wird nach wie vor von der CPU berechnet - und man wartet, und wartet, und wartet... bis man dann endlich das ersehnte Preview beurteilen kann. Ich bin wirklich enttäuscht, denn das konnte Avid in der Version 7 schon deutlich besser!
Wenn ich jetzt noch von den vielen frustrierenden und umständlichen Funktionen erzähle, wie z.B. Adobe Encore als Exportmöglichkeit wird mir wirklich übel. Was in Premiere 6.5 mit 3 Mausklicks gemacht war ist nun wenn´s gut kommt 10 Mausklicks entfernt. Auch wenn Encore während man arbeitet im Hintergrund schon rendert (das soll angeblich den Workflow steigern) ist ein arbeiten z.B. an HD Material nicht mehr flüssig möglich. Auch Grundfunktionen wie "Videospur hinzufügen" muss man in Premiere CS4 erst suchen.
Schade eigentlich... ich hatte mir von Adobe Premiere CS4 wirklich mehr erhofft. Vielleicht bin ich aber auch nur auf mein altes Premiere 6.5 zu sehr eingesessen – so wie Don Quijote.
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