Adobe strickt schon fleißig an der nächsten Generation seiner Bearbeitungssuiten wie CS6, die auch eine neue Lightroom-Version 4 mit sich bringen wird. Eine nichtfinale Beta-Ausgabe steht schon zum Testen bereit und zeigt, dass es im Vergleich zum Vorgänger viele Veränderungen geben wird. Keinesfalls sollte man eine Beta für den produktiven Einsatz nutzen – aber zum Ausprobieren kann eine Parallelinstallation viele Aufschlüsse bringen.
Auch wenn die Namensgebung einen Ersatz für Photoshop suggeriert, so ist Lightroom gewiss kein vollständiger Ersatz für den Bildbearbeitungsboliden, der unterm Strich deutlich mehr kann. Jedoch kann man mit dem Zusatzprogramm RAW-Aufnahmen besonders gut für die Endverarbeitung vorbereiten. Große Bildmengen stellen für das Programm kein Hindernis dar, wenn die PC-Hardware (insbesondere der Arbeitsspeicher und die Prozessorleistung) entsprechend stark ist. Die nicht-destruktive Arbeitsweise bei der Bildbearbeitung behält immer das Original und speichert jeden Arbeitsschritt parallel ab. Viele Fotografen nutzen dank Full HD Auflösung im Video-Modus die Digitalkamera als Camcorder. Adobe kommt mit dem neuen Lightroom 4 den Usern entgegen und erlaubt den Import und die Verwaltung der Filme. Selbst ein rudimentäres Schnittprogramm, ähnlich der iPhone-Software steht zur Verfügung. So lassen sich neuerdings Farbkorrekturen auf das gesamte Video in Echtzeit übertragen.
Eine generalüberholte RAW-Engine-2012 bietet bei der Tonwertkorrektur neue Regler, die gleichermaßen bei der Wiederherstellung, dem Aufhelllicht und der Helligkeit zu finden sind. Eine Googlemaps-Karte darf bei der modernen Bildbearbeitung nicht mehr fehlen und Lightroom 4 kann den Aufnahmen einen bestimmten Ort zuweisen. Getrackte Aufnahmen, die mit einem GPS-Modul ihre Informationen bekommen haben, werden automatisch auf der Karte angezeigt. Neu ist auch die Gradationskurve mit Kanalwähler und separater Steuerung des R-, G- und B-Kanals. Partielle Korrekturen von Bildrauschen, Moiré-Effekten und Weißabgleich haben ebenfalls neue Steuerelemente bekommen. E-Mailkonten werden jetzt direkt verknüpft und ermöglichen den Direktversand der bearbeiteten Aufnahmen. Die Fotobuch-Funktion hat bislang noch rudimentären Charakter und es bleibt abzuwarten, ob der Hersteller hier noch mehr zu bieten hat.
Ein Update auf die finale Lightroom 4-Version lohnt in jedem Fall für ambitionierte Hobby- und Profifotografen, aber auch Einsteiger werden ihre Freude an der Vielseitigkeit des Programms haben.
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- Erschienen: 26.09.2013 | Ausgabe: 4/2013
- Details zum Test
ohne Endnote
„Lightroom kann ein sehr effizientes Tool zum Fotobuch-Druck sein - vor allem bei gleichem Layout auf jeder Seite. Wer nicht mehr Arbeit als mit anderen Erstellungswegen haben möchte, muss sein Projekt aber gut durchdenken und die geeigneten Module/Layoutstile verwenden. ... mehr Flexibilität und Anpassbarkeit im Buch-Modul würden die Einsatzmöglichkeiten deutlich verbessern.“