Acronis produziert seit vielen Jahren Backup-Recovery-Programme, die einen PC innerhalb kürzester Zeit wieder in den gewünschten zustand zurückversetzen können, wenn der GAU eingetreten ist und das Betriebssystem nicht mehr starten will. Sicherlich gibt es seit Windows 7 ein gut funktionierendes Bordmittel, jedoch ist es einerseits den meisten Usern gar nicht bekannt oder zu umständlich zu bedienen. Das True Image 2012 soll des dem Anwender einfach machen, was aber leider nicht immer der Fall ist.
Die Home 20012-Version wird zur Zeit bei amazon für 32 Euro als Einzellizenz angeboten und kann aber auch als 3er Homer-Lizenz für für angeschafft werden. So lange man sich auf Backup und Recovery im klassischen Sinne verlässt, kann man mit dem neuen Acronis-Produkt das eigene System im Nu wieder herstellen. In den erweiterten Menüs finden auch anspruchsvolle Anwender eine Möglichkeit die Backups nach eignen Vorstellungen durchzuführen. Beim viel beworbenen Synchronisieren der PCs hört der Spaß jedoch gänzlich auf. Zu allererst benötigt man ein Konto beim Hersteller, wodurch dann die Verbindung zum zweiten PC aufgebaut wird. Für diesen muss man zwingend auch eine Lizenz des Programms besitzen (hier macht die 3er Lizenz Sinn). Dieser Vorgang wiederholt sich bei jedem Synchronisierungsvorgang aufs Neue. Da fragt sich doch der Anwender, warum seine sensiblen Daten über das Internet gesichert werden sollen.Außerdem können kostenlose Programme wie DropBox und Vuala das besser, was die Nutzung von True Image zweifelhaft macht.
Neu hinzugekommen ist die Unterstützung von Festplatten, deren Größe jenseits von 2,2 TByte liegt. Ebenfalls groß beworben wird die Sicherung auf Netzlaufwerken und NAS-Systemen. Scheinbar klappt das nicht so wie versprochen, denn das Forum von Acronis ist voll mit Beschwerden. Diese Laufwerke werden zwar automatisch gefunden und eingebunden, jedoch schreibt das Non-Stop-Backup trotz Windows-Freigabe nicht diese Medien und bricht mit dubiosen Fehlermeldungen ab – eine weitere Einschränkung.
Warum der Hersteller in der 2012er Version von True Image Funktionen, die früher einwandfrei arbeiteten (Netzlaufwerke) so verkompliziert und verbugt, dass dem anwender der Spaß vergeht ist mehr als unverständlich. Einfache Backups funktionieren zwar, aber das kann man alles auch mit Freeware-Programmen bewerkstelligen.
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- Erschienen: 06.09.2012 | Ausgabe: Nr. 6 (Oktober/November 2012)
- Details zum Test
„sehr gut“
„Empfehlung der Redaktion“
„Wer den Namen Acronis hört, denkt instinktiv an Images ganzer Laufwerke. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass das Programm das Erstellen von Images kompletter Festplatten meisterlich beherrscht. Trotzdem ist auch das Sichern einzelner Dateien oder Ordner kein Problem. ...“