Eigentlich liegt es für ein Unternehmen aus Taiwan nahe, neue Produkte auf seiner Hausmesse Computex in Taipeh vorzustellen. Da Acer jedoch keinerlei Vorankündigung verlautbaren ließ, war die heutige Ankündigung dann doch eine Überraschung: Das Unternehmen bringt zwei neue Tablets mit Quad-Core-Chipsatz auf den Markt, die anscheinend auf das unterste Preissegment abzielen. Im Gespräch mit dem Branchenmagazin „The Verge“ gab ein Acer-Mitarbeiter den Verkaufspreis des Acer Iconia Tab A110 mit unter 200 US-Dollar an. Selbst wenn man die übliche, dreiste 1:1-Umrechnung in Euro berücksichtigt, wäre das A110 somit das leistungsstärkste Tablet im Lowend-Segment.
Unterstrichen wird der Führungsanspruch mit immerhin 1 Gigabyte Arbeitsspeicher, womit das Quad-Core-Tablet auch beim Multitasking eine hervorragende Figur machen sollte. Ferner gibt es eine 2-Megapixel-Frontkamera für qualitativ hochwertige Internetchats, einen HDMI-Ausgang für die Übertragung von HD-Videos auf externe Fernseher und PC-Monitore sowie 8 Gigabyte Speicherplatz, die per microSD-Karte weiter aufgestockt werden können.
Die Preiskategorie des Iconia Tab A110 bemerkt man im Grunde nur am Display. Hier wurde ein wenig gespart und auf ein 7-Zoll-Modell mit 1.024 x 600 Pixeln gesetzt. Da gibt es natürlich schon deutlich höher auflösende Displays am Markt, allerdings nicht in dieser Preisklasse bei einer solchen Restaustattung. Wer damit gut leben kann – und das dürfte so mancher Budget-bedachter Käufer sein – erhält im Iconia Tab A110 einen echten Preis-Leistungs-Kracher.
Leider ist noch nicht bekannt, wann das neue Einsteiger-Tablet in den Handel kommen wird. Anders als der Konkurrent Asus bringt Acer jedoch seine Geräte meist recht zeitnah auf den Markt, weshalb man in den kommenden Wochen die Augen gut offen halten sollte. Übrigens ist auch noch unbekannt, ob in dem Tablet schon die neue Kai-Plattform von Nvidia zum Einsatz kommt, die im Januar 2012 angekündigt wurde. Sie bietet den gleichen Prozessor wie der aktuelle Tegra-3-Chipsatz, ist aber mit günstigerem Arbeitsspeicher DDR3L und weiteren kostensparenden Technologien ausgestattet. Das würde zumindest den ungewöhnlichen Kampfpreis erklären.
08.06.2012