Sicherlich, für die Herstellung von Crushed Ice eignet sich auch bestens die Hammermethode in Kombination mit einem Küchenhandtuch. Doch was, wenn sich um die Bar der mehrköpfige Skatclub nebst PartnerInnen schart und jeder sehnsüchtig auf einen Caipirinha wartet? Spätestens zu diesem Zeitpunkt sehnen sich sicher viele eine Maschine herbei, die die Arbeit erleichtert oder sogar abnimmt und größere Mengen an zerkleinerten Eisstücken herstellen kann. Zudem fällt das Ergebnis bei der Hammermethode nicht sehr homogen aus, winzige, kleine und größere Eissplitter liegen nach dem Zertrümmern einträchtig im Küchenhandtuch. Doch welches Modell eignet sich für welchen Zweck?
Zerkleinern mit Muskelkraft oder ein einfaches elektrisches Modell?
Eis-Crusher, die rein mechanisch mit Muskelkraft über eine Kurbel angetrieben werden, bilden zwar in rein technischer Hinsicht die einfachste sowie in finanzieller Hinsicht die erfreulichste Variante – gute Modelle sind schon für 20 bis 30 EUR zu haben. Doch bei größeren Mengen leidet der Bedienkomfort beziehungsweise konkret die Armmuskulatur, weswegen viele für in etwa dieselbe Summe lieber zu einem elektrisch betriebenen Modell greifen. Experten raten jedoch dazu, diese Entscheidung genau zu überdenken. In der Regel zerkleinern nämlich die Kurbelmodelle das Eis in relativ gleichmäßig große Stücke, während die elektrischen Low-Budget-Kollegen eher zu uneinheitlichen Ergebnissen neigen. Schuld daran ist die eingesetzte Zerkleinerungsmethode.Walzen oder rotierende Scheiben?
In den meisten Kurbelmodellen übernehmen mit Messer bestückte Walzen das Zerkleinern, wobei die Eiswürfel regelrecht zermalmt und zertrümmert werden. Das Ergebnis ist dadurch zwar oft etwas gröber, weswegen sich diese Methode für bestimmte Einsatzzwecke wie etwa geeiste Desserts weniger gut eignet. Dafür ist die Gefahr, dass die Eiswürfel schmelzen geringer und die Eissplitter sind in etwa gleich groß. Bei den einfachen Eis-Crushern hingegen zerschlägt eine ebenfalls mit Messern versehene, rotierende Scheibe die Eisstücke. Da dabei etliche Splitter förmlich abgeschabt werden, werden auch sehr feine Stücke produziert. Zudem benötigen diese Geräte meist länger, wodurch die Gefahr der Wasserbildung steigt. Insgesamt bedachtet jedoch lässt sich mit dieser Methode feineres Crush Eis herstellen als mit der Walzenmethode. Die rotierenden Scheiben haben außerdem zur Folge, dass kleine Splitter im Gerät herum geschleudert werden. Aus diesem Grund werden die Eiswürfel nicht, wie bei vielen Walzenmodellen, über einen offenen Trichter, sondern über eine mit einem Deckel ausgestattete Einfüllöffnung zugeführt, die entsprechend stabil sein sollte. Walzengeräte wiederum sind meist schneller und benötigen deutlich weniger Strom.Eine Nummer größer gefällig?
Die einfachen elektrischen Eis-Crusher sind außerdem in ihrer Verarbeitungsmenge limitiert, die pro Durchgang maximal herstellbare Menge an Crushed Ice liegt meist deutlich unter 1 Liter. Wer mehr benötigt, muss daher auf ein größeres Standgerät ausweichen, die es bis zu Modellen für die Gastronomie gibt. Sie setzen durch die Bank die Walzenmethode ein, wobei die Modelle für den Hausgebrauch nicht für den Dauereinsatz ausgelegt sind und sich auch im Durchsatz pro Stunde von den Gastrogeräten unterscheiden, der bei diesen im dreistelligen Kilogramm-Bereich liegen kann – was übrigens auch auf die Anschaffungskosten zutrifft, die ebenfalls sehr schnell hohe dreistellige Beträge erreichen.Robustheit und variable Eissplittergröße
Größere Standgeräte für den Hausgebrauch sind dagegen schon für rund 60 bis 100 Euro zu haben und empfehlen sich aus einem weiteren Grund für den privaten Gebrauch, selbst wenn selten größere Mengen Crushed Ice am Stück benötigt werden. Sie sind nämlich in der Regel robuster als die einfachen Modelle mit rotierenden Scheiben und daher langfristig die bessere Wahl. Generell jedoch sollte bei jedem Gerät auf das Material geachtet werden, da beim Zerkleinern große Kräfte auftreten. Ausführungen in Metall sind Modellen mit Plastikbauteilen immer vorzuziehen, außerdem sollte auf die Verwendung eines hochwertigen, rostfreien Edelstahls geachtet werden. Bei einigen Modellen im (semi-) professionellen Bereich lässt sich außerdem die Größe der Eissplitter vorab festlegen. Mit diesen Geräten stehen daher alle Anwendungsbereiche für Crushed Ice vom Cocktail über Desserts bis hin zur Vorlagenplatte am kalten Büffet offen.Alternative
Viele setze auch einen gewöhnlichen Standmixer zum Zerkleinern von Eiswürfeln ein. Die Voraussetzung dafür ist allerdings eine hohe Leistungsaufnahme. Da diese Geräte jedoch mit einer sehr hohen Umdrehungsgeschwindigkeit arbeiten, fällt oft verhältnismäßig viel „Eisstaub“ an und/oder Wasser, da sich die Würfel erwärmen. Besser sind daher meist Modelle mit einer speziellen „Crushed Ice“-Funktion, die die Würfel in Intervallen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten zerkleinert. Für sehr kleine Mengen lassen sich außerdem robuste, leistungsfähige Stabmixer einsetzen. Das Ergebnis fällt allerdings aufgrund des kleinen Durchmessers des Mixkopfes beziehungsweise dessen Abdeckung meist nicht sehr gleichmäßig aus, sofern jedenfalls die Geräte nicht über einen separaten Mini-Eiscrusher als Zubehör verfügen.